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Editorial Liebe Leserinnen und Leser! Die Artikel in dieser Ausgabe sind höchst unterschiedlich. Ebenso wie die Standpunkte differieren auch Stil und Rhetorik der einzelnen Texte. Auch wenn es innerhalb der Redaktion bestimmte Tendenzen zu postoperaistischen Standpunkten gibt, so wollen wir wie bisher eine strömungsübergreifende Zeitschrift sein und bleiben. Daher findet ihr in dieser Ausgabe nicht nur sehr verschiedene Positionen, auch der Typus der Texte variiert beträchtlich. Neben direkt in politische Auseinandersetzungen intervenierende Artikel findet ihr auch sehr abstrakt theoretische, die jedoch letztlich ebenso einen Aspekt gesellschaftlicher Konflikte darstellen. ....weiter Karl Heinz Roth: Die Intelligenz und die „soziale Frage“ – Aus heutiger Sicht Für jede politische Perspektivdebatte ist das Nachdenken über die Stellung der Intelligenz zur „sozialen Frage“, der vehement um sich greifenden Ausgrenzung, Demütigung und Ausbeutung von immer größeren Teilen der Gesellschaft, von großer Bedeutung. Dieses Nachdenken ist keineswegs einfach. Ein Blick in die Geschichte wird uns lehren, dass wir hier ein gravierendes Problem vor uns haben, das unmittelbar in das Scheitern vergangener linker Projekte hineinführt. Und wenn wir weiter in die Tiefe gehen, dann stoßen wir sehr schnell auf Fragestellungen, die mit hoch aktuellen Konflikten und Kontroversen innerhalb der sich neu formierenden Linken zu tun haben....weiter Brigitta Kuster: Die eigenwillige Freiwilligkeit der Prekarisierung "Ich habe eine Woche lang überlegt und mich entschieden für die grüne Karte. Wenn man also die Bedingungen sieht, was Deutschland anbietet und was die andern Länder anbieten: zur Zeit für mich als Europäer und als Mensch ist es besser, wenn ich hier in Deutschland bleibe als zum Beispiel in den USA. Obwohl die Bedingungen, die Leistungen, die die grüne Karte bietet, schlechter sind als in anderen Ländern. Beim Firmenwechsel musst du immer neu beantragen und das bringt Angst für die Arbeitnehmer nach meiner Meinung....weiter Hans-Peter Büttner: Marx revisted. Geschichte und immanente Probleme der neoklassischen bzw. neoricardianischen Marx-Interpretation Die Diskussion um das Marxsche „Kapital“ war von Anbeginn an sehr kontrovers, spitzte sich dann aber in den siebziger Jahren im Gefolge der neoricardianischen Kritik der Marxschen Wert-Preis-Rechnung derart zu, dass selbst kritische ÖkonomInnen sich veranlasst sahen, die Marxsche Werttheorie aufzugeben. Im Folgenden werde ich aufzeigen, wie diese Diskussion entstand und auf welchen methodischen Prämissen ihre Interpretation der Marxschen Werttheorie basiert. Dabei ist diese Interpretation längst selbst aufgrund ihrer vollkommen undialektischen und dualistischen Interpretation der Marxschen Werttheorie Gegenstand marxistischer Kritik geworden....weiter John Holloway: Wir sind die Krise der abstrakten Arbeit „Stimmen des Widerstandes: alternative Stimmen“. Was sind unsere Stimmen? Unsere Stimmen sind die Krise der abstrakten Arbeit. Wir sind die Krise der abstrakten Arbeit. Wir sind die Kraft des kreativen Tuns....weiter Johanna Klages: Kampffeld Repräsentation Im nachfolgenden soll aufzuzeigen versucht werden, wie politische Prozesse entstehen und wo Ansätze einer alternativen Politik möglich wären. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den generativen Prinzipien von Repräsentation und nicht so sehr auf Beschreibungen inzwischen bekannter neoliberaler Produkte der politischen Prozesse....weiter
Martin Birkner: Kampffeld ohne Kampf? Der Text von Johanna Klages rief in der grundrisse-Redaktion intensive Diskussionen hervor. Vor allem ihre Sicht auf das „politische Feld“, die Darstellung von „Besonderem“ und „Allgemeinem“ hinsichtlich politischer Repräsentation wurde von allen Redaktionsmitglieder nicht geteilt. ...weiter
Workfare, German-Style
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