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Editorial stop making capitalism!, Aufhören, den Kapitalismus zu machen!, so betitelte John Holloway seinen Artikel in der letzten Ausgabe der grundrisse. Gesagt, getan. Nein, den Kapitalismus konnten wir noch nicht beenden, dafür versuchen wir gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen zumindest Werkzeuge dafür zur Verfügung zu stellen: Die Veranstaltungsreihe „stop making capitalism“ begann im November mit einem gut besuchten Vortrag von Alex Demirovic zu „Perspektiven der Gesellschaftskritik im veränderten Kapitalismus“ ...weiter Alice Pechriggl :Von der Menge zur Polis. Quantität und Qualitäten der Menge[i] Anthrôpos phusei politikon zôon, das menschliche Wesen ist von Natur ein politisches – diese einzigartige, immer wieder neu übersetzte und kommentierte Definition, hat nichts an Aktualität eingebüßt. Sie besteht als Grundlage jeder Reflexion über die Gesellschaft oder Politik bzw. das Politische. Die liberale Position, die sich auf ein abstrakt gefasstes Individuum diesseits der Gesellschaft stützt, erscheint vor dem Hintergrund dieses Satzes in all ihrer Widersprüchlichkeit. ...weiter Roland Atzmüller: Arbeit an
der Veränderung Die kapitalistischen Gesellschaften befinden sich seit den 1970er Jahren in einer Periode grundlegender Veränderungen und Übergänge (Hirsch 2002, Jessop 2002). Traditionelle Gewissheiten über wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklungen scheinen obsolet geworden. Stabile Entwicklungsmodelle und dominante Konfigurationen der Vergesellschaftung unterliegen einem wachsenden Anpassungs- und Veränderungsdruck....weiter Karl Reitter: Garantiertes Grundeinkommen jetzt! Die Forderung nach dem garantierten Grundeinkommen hat den Vorteil, dass sie einfach und unmissverständlich ist. Alle sollen, unabhängig von jedem nur denkbaren Kriterium, ein existenzsicherndes Einkommen erhalten. Die Definition von BIEN („Basic Income European Network“, www.basicincome.org) betont besonders den Wegfall des Kriteriums der Bedürftigkeit, vor allem wird der Bezug des Grundeinkommens explizit von jeder Pflicht oder jedem Zwang zur Lohnarbeit entkoppelt: „A basic income is an income unconditionally granted to all on an individual basis, without means test or work requirement.”...weiter
Martin Birkner:
„Autonomie der Migration” vs. „Imperialer
Rassismus” Vorab drei Bemerkungen/Thesen, die auch das Problemfeld Migration/Rassismus in Hardt/Negri´s breit rezipierten Buch Empire (Hardt/Negri 2003) abstecken sollen: 1. Migration ist ein Wesensmerkmal der Konstitution des Empire und insofern auch im gesamten Buch präsent. Ohne die Berücksichtigung dieser Problematik kann die Transformation in Richtung Empire nicht verstanden werden. Die dezentrale Zentralität der Subjektivität „Menge” (so wird in der deutschsprachigen Ausgabe von Empire der von der Philosophie Spinozas übernommene Begriff Multitude übersetzt) ist ontologisch durch Bewegung und Deterritorialisierung bestimmt und befindet sich somit in einem Raum relativer Ununterscheidbarkeit von und mit migrantischen Subjektivitäten....weiter Klaus Neundlinger: Wissen als Wert und organisierte Erfahrung Ich entsinne mich noch gut einer kleinen Episode, die sich anlässlich einer Audimax-Besetzung an der Universität Wien im Oktober 1995 zutrug. Es handelte sich damals um einen eintägigen “Warnstreik”, ausgerufen von der ersten linken ÖH-Exekutive[i] der Geschichte, um einen bundesweiten Aktionstag, der die Proteste von Studierenden und Lehrenden, die zu einem Streik im engeren Sinn führten und vor allem im März 1996 über die Bühne gingen, vorwegnahm....weiter |
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