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Inhalt der Nr. 40 der grundrisse     

Editorial

Vor euch liegt die Nummer 40 der grundrisse, Produkt unserer mittlerweile 10jährigen Redaktionstätigkeit. In den Frühzeiten der grundrisse wären wir wohl nicht auf die Idee gekommen, einen Schwerpunkt mit (Welt)Revolution zu betiteln, da hielten wir es noch mit der Kritik der politischen Ökonomie oder mit Theorien von Staat und Klasse. Nicht, dass dies heute nicht auch Thema so mancher Diskussionen der Redaktion und von Artikeln in den grundrissen wäre, aber die historische Entwicklung zeigt unseres Erachtens deutlich, dass Revolutionen auch nach dem vermeintlichen Ende der Geschichte (wieder) auf der Tagesordnung stehen....weiter

Bernhard Dorfer: Columbus segelt wieder ... nur ist sie diesmal eine Piratin

Ein erster Versuch nach mehr als 9 Monaten im chaotischen Aufbruch der Weltrevolution Orientierung zu gewinnen

Es gibt keine weißen Flecken mehr auf den Landkarten unseres Planeten. Die Welt, die es noch zu entdecken gilt, existiert erst mal nur in unseren atomisierten Träumen. Es geht um eine Welt, in der ein gutes Leben für alle real wird, die von niemandem und nichts mehr bedroht wird. Wir, die 99%, die Multitude, haben alle unsere Aufgaben. Unsere Feinde kontrollieren derzeit noch fast alles, weil sie all das, was sie uns und unseren Vorfahren geraubt und abgepresst haben, als ihren Besitz und damit als ihre gesellschaftliche Macht monopolisieren....weiter

Paul Pop: 16 Thesen zur Weltrevolution

Als ich vor einem Jahr „16 Thesen zur Weltrevolution“ verfasst habe, war die Wahl des Titels nicht frei von Ironie. Im Januar 2011 wurde dann im Zuge der „Jasmin-Revolution“ in Tunesien die arabische Welt von einer revolutionären Welle erfasst, die bis heute andauert. Noch ist es offen, ob die Umstürze in Tunesien und Ägypten mehr erreichen werden, als eine Modernisierung des Kapitalismus unter Führung der Armee oder ob die westlichen Mächte wieder die Kontrolle über die Entwicklung herstellen können. Zumindest ist das Wort „Revolution“ wieder in aller Munde und die Volksmassen erscheinen (zumindest für einen Moment) als die Triebkräfte der Geschichte. Auch scheint der Nationalstaat nicht in der Lage zu sein, die Ausbreitung der revolutionären Welle einzudämmen. Lange haben wir auf Revolutionen gewartet, nun sind sie da, nur nicht bei uns, und die traditionelle Linke spielt auch in den arabischen Ländern keine entscheidende Rolle....weiter

Pascal Jurt im Gespräch mit Diedrich Diederichsen

Pascal Jurt: Nun hat es das Büchlein “Der kommende Aufstand” sogar schon unter die Bestseller der Wiener Filiale einer großen  Buchhandelskette  geschafft und liegt da ein wenig verloren zwischen  Elfriede Vavriks “Nacktbadestrand“ und Giovanni di Lorenzos“ Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt” herum.

Diedrich Diederichsen: Ich habe in Berlin-Schöneberg in einer Buchhandlung die Szene erlebt, dass ein älteres Mütterchen in die Buchhandlung stapfte, das Buch haben wollte und es dann bereits vergriffen war. Die hatte darüber gelesen oder vielleicht ein Radio-Feature gehört. Die war, wie dann im Gespräch mit dem Buchhändler klar wurde, im Grunde genommen eine Stuttgart 21-Mobilisierte, die dachte, dass sie da ihr Buch findet....weiter

Stefan Junker: Die Bolschewiki und die Übernahme der Ministerialbürokratie

"Allenthalben fand ich da die Wurzeln der gegenwärtigen Gesellschaft tief eingepflanzt in alten Boden", schrieb Tocqueville in seinem berühmten Werk über jene Große Französische Revolution, in deren Folge sich die ganze Welt umgewälzt. So grundlegend dieser Wandel auch gewesen war, den die Revolution heraufbeschworen hatte, so wenig hatte sie Neues geschaffen, führte er weiter aus. "Die Revolution hat auf einmal, durch eine krampfhafte und schmerzliche Anstrengung, ohne Überlegung, ohne Warnung und schonungslos vollbracht, was sich nach und nach von selbst vollbracht haben würde. Das war ihr Werk." Tocqueville

Eine noch größere Umwälzung der Weltgeschichte wird der Russischen Revolution des Jahres 1917 nachgesagt. Und doch fühlten sich jene, die diese Revolution verteufelten, ebenso wie diejenigen, die sie in den Himmel hoben, bemüßigt, zuerst den Nachweis zu erbringen, daß es überhaupt eine Revolution gegeben hat. Hätte das allein nicht nachdenklich stimmen müssen, das Neuartige dieser Revolution mit kritischen Verstand zu untersuchen und mit Marx zu fragen: Wie kann eine neue Gesellschaft geboren werden, ohne daß ihre Bedingungen herangereift sind?...weiter

Philippe Kellermann: Das Schwere, das schwer zu machen ist
Die (vor allem) gegen den Marxismus in Form einer Frage gerichtete Kampfansage der Rivoluzione Sociale, Zeitschrift der italienischen Sektion der Ersten Internationale, wurde schon kurze Zeit später von Engels implizit für entschieden erklärt, als er seinen Artikel „Die Bakunisten an der Arbeit“, der sich mit den spanischen Aufständen 1873 beschäftigt, folgendermaßen beschließt: „In einem Wort, die Bakunisten in Spanien haben uns ein unübertreffliches Muster davon geliefert, wie man eine Revolution nicht machen muss.“ (Engels 1873: 493) Knapp fünfzig Jahre später „antwortet“ Peter Kropotkin in seinem AufrufAn die Arbeiter der westlichen Welt“, die „Komissarokratie“ (Rudolf Rocker) der Bolschewiki vor Augen: „An Russland lernen wir, wie der Kommunismus nicht eingeführt werden kann“ (Kropotkin 1920: 284). Haben sich also sowohl die klassisch anarchistische, wie auch die marxistische Revolutionstheorie und ‑praxis historisch erledigt? ...weiter

Peter Fleissner und Andreas Exner: Peak Oil
wirtschaftliche Folgen und politische Folgerungen

Schon seit mindestens 40 Jahren weisen Arbeiten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darauf hin, dass der Welt das Erdöl ausgehen wird. Darüber gibt es keinen Zweifel, denn eine wachsende oder auch nur gleichbleibende Förderung von Erdöl ist in einer Welt mit endlichen Ölvorräten unmöglich.

Bestärkt durch die Ölpreissteigerung der letzten Jahre hat sich inzwischen die Debatte um ein globales Öl-Fördermaximum, Peak Oil, konsolidiert und damit früheren Annahmen von einem nahen Ende des fossilen Zeitalters zu einem Aufschwung verholfen. In diesem Artikel werden wir in groben Umrissen aufzeigen, welche Folgen das globale Fördermaximum bei Erdöl, der Peak Oil haben könnte und welche Reaktionsmöglichkeiten es angesichts der kommenden Ölknappheit gibt....weiter

Henning Fischer: Erinnerung, Vergessen und das linke Geschichtsbewusstsein

„Alles frühere ist historisch zu durchdringen.“[1] Liest man diesen Satz von Walter Benjamin als Aufruf und nicht als Zustandsbeschreibung, formuliert er auch die Herausforderung, vor der eine kritische Beschäftigung der politischen Linken mit der Geschichte im Allgemeinen und der Geschichte der politischen Linken im Besonderen steht....weiter

Gerald Raunig: Molekulare Revolution

17. September 2011. Ein durch Lower Manhattan streifender Demonstrationszug wählt als Ziel seines Dérives einen kleinen Platz in der Nähe der Riesen-Baustelle des World Trade Centers. Der Zuccotti Park ist ein einst öffentlicher, nun privatisierter Platz im Besitz des Immobilienkonzerns Brookfield Properties, benannt nach dessen Vorsitzenden, John Zuccotti. Doch auf älteren Plänen des Financial Districts trägt dieser Platz noch einen anderen Namen: Liberty Plaza. Die Demonstrierenden haben das Territorium für ihre Besetzung nicht aufgrund einer universalistischen Anrufung der Freiheit gewählt, sondern weil sie eine weitere Komponente jener abstrakten Maschine in Gang setzen wollen, die das ganze Jahr hindurch vor allem Fluchtlinien durch den mediterranen Raum gezogen hat....weiter

Thomas Seibert: Ontologie der Revolution.
Elf Thesen zum PRAXIS-Zirkel - heute

Der folgende Text basiert auf einem Vortrag für die Konferenz zur jugoslawischen PRAXIS-Philosophie, zu der die Rosa Luxemburg Stiftung in diesem Oktober nach Korcula geladen hatte. Auf dieser Insel vor der kroatischen Küste fanden zwischen 1963 und 1974 die berühmten „Sommerschulen“ der Zeitschrift „Praxis“ statt, deren erste Nummer 1964 und deren letzte Nummer ebenfalls 1974 erschien. Beide, die Zeitschrift wie die Sommerschule, waren eine eigentümlich jugoslawische – und mehr als eine jugoslawische Angelegenheit: sie waren ein zentraler Bezugspunkt der Möglichkeit einer emanzipatorischen Wende im damals noch real existierenden Sozialismus und damit zugleich Anhaltspunkt der globalen Revolten der 1960er und 1970er Jahre....weiter

phpMyVisites : Ein Open Source-Website-Statistikprogramm in PHP/MySQL veröffentlicht unter der GNU/GPL. Statistics

 
ISSN 1814-3164 
Key title: Grundrisse (Wien, Online)

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