home wir über uns abos wo kaufen termine links search

alle ausgaben
texte / autorIn
andere texte
rezensionen
werbematerial
English articles
Kontakt

Inhalt der Nr. 27 der grundrisse     

Editorial

wir freuen uns, Euch die Nummer 27 der grundrisse präsentieren zu dürfen. Es ist eine etwas ungewöhnliche Nummer geworden, mit mehr politischen Berichten und Buchrezensionen als sonst. Im Anschluss an das Editorial findet ihr nicht weniger als 3 Texte zu aktuellen politischen Kampagnen, denen wir uns in Solidarität verbunden fühlen: Zum einen ein (Hintergrund)Text über die die Repression gegen die 10 TierrechtsaktivistInnen, die nun endlich – nach über 100 Tagen der Untersuchungshaft – wieder auf freiem Fuß. Hiezu ist positiv zu vermerken, dass eine für österreichische Verhältnisse äußerst breite Front der Solidarität und der Ablehnung der – noch dazu durch keinerlei Fakten gedeckten – ungeheuerlichen Repression gegen die AktivistInnen existiert. Der zweite Text ist ebenfalls aus der Notwendigkeit des Kampfes gegen staatliche Repression entstanden: Ein Wohnprojekt im italienischen Reggio Emilia, dem wir freundschaftlich verbunden sind, ist von der Räumung bedroht. Nähere Infos findet Ihr im Text, wir ersuchen aber auch um aktive Teilnahme an der Soli-Kampagne. Der dritte Text ist eine Einladung zur Beteiligung am Kongress für Solidarische Ökonomie, der im Februar 2009 in Wien stattfinden wird. ...weiter

Heide Gerstenberger: Staatsgewalt im globalen Kapitalismus

Von wenigen Ausnahmen und der Hohen See abgesehen, gehört heute jedes Gebiet der Erde zu einem souveränen Staat oder ist ein sogenanntes abhängiges Gebiet eines solchen Staates.Diese Aufteilung der Welt unter souveräne Nationalstaaten ist das Resultat eines historischen Prozesses, der seinen Ausgang im 17. Jahrhundert in Europa hatte und seither zweimal auf grundlegende Weise verändert wurde.  Als die ersten souveränen Territorialstaaten entstanden, waren sie ein Produkt langer und verheerender europäischer Kriege. Um Herrschaft zu stabilisieren, entschlossen sich die in Münster (Westfalen) versammelten Fürsten 1648, den status quo dadurch zu stabilisieren, dass sie sich gegenseitig die  Herrschaft über das jeweils eroberte bzw. verteidigte Territorium samt den darin lebenden Menschen zugestanden. Souveränität entstand als dynastische Souveränität. (Teschke, 2003/2007). Erst als Fürsten ihrer Herrschaftskompetenzen enteignet wurden,  wurde aus der Fürstensouveränität die Volkssouveränität und aus bloßen Territorialstaaten wurden Nationalstaaten....weiter

Dieter A. Behr & Lisa Bolyos: „Was wir brauchen, ist eine Landwirtschaft mit hoher Diversität und geringem Karbonat-Input“.
Ein Gespräch
mit Patrick Mulvany über Hungerrevolten, Ernährungssouveränität und die Rolle der Wissenschaft

Angesichts der weltweiten Lebensmittelkrise und der zahlreichen Hungerrevolten in Ländern des Südens ist es durchaus legitim zu sagen, dass wir uns in einer dramatischen, und gleichsam in einer historisch wichtigen und einzigartigen Situation befinden. ...weiter

Jens Kastner: Aspekte der Guerilla-Form
Bildende Kunst und soziale Bewegungen um 1968

Die Geschichte von 1968 und der bildenden Kunst ist weder die Geschichte eines Jahres noch die eines vollkommen autonom funktionierenden gesellschaftlichen Sektors. Denn selten zuvor oder danach kam es zu dermaßen großen Überschneidungen zwischen dem künstlerischen und dem politischen Feld wie in jenen Jahren, für die 1968 als Chiffre fungiert. Der bildenden Kunst wird zunehmend eine „potenzielle moralisch-politische Bedeutung“ (Godfrey 2005: 130) abverlangt, bestimmte Zweige der konzeptuellen Kunst entstehen gar in Form von „Didactics of Liberation“ (Camnitzer 2007). Kurz: Obwohl Pierre Bourdieu sie als Invarianten des jeweiligen Feldes beschreibt, kamen die Überlappungen zwischen künstlerischem und politischem Feld in den „1968er Jahren“ vergleichsweise häufig vor. Die Verwirklichung des strukturell unrealistischen Traums „von einer Versöhnung von politischer Avantgarde und Avantgardismus in Sachen Kunst und Lebenskunst durch eine Art gleichzeitig sozialer, sexueller und künstlerischer Globalrevolution“ (Bourdieu 2001: 398f.) war selten so greifbar wie damals. Teil dieser künstlerisch-poilitisch-alltagsweltlichen Annäherungen war das, was ich im Folgenden als die Guerilla-Form zu skizzieren versuchen möchte. ...weiter

Vassilis Tsianos: Die Karte Europas und die Ströme der Migration
„Governance of Migration“ und die herausgeforderte Gemeinschaft: zwischen Kollaps und Überschuss.

Mapping hat schon längst Eingang in die neue Regierungsrationalität von Schengen gefunden. Die Karte, die in Kooperation zwischen ICMPD, mit Europol, der berühmt berüchtigten Frontex und den am MTM-Dialog  (Dialogue on Mediterranean Transit Migration) beteiligten Staaten hergestellt wird, ist eine internetgestützte digitale Karte, die versucht, den afrikanischen und mediterranen Raum der Migrationsbewegungen in „Echt-Zeit“ kartographisch zu repräsentieren und ein digitales Archiv der relevanten Daten von Migrationsströmen anzulegen. Spätestens nach der Lektüre der  so genannten „I-Map“ der Migrationen nach Europa, kann man sich des Verdachtes nicht mehr erwehren, dass die avancierten konzeptiven Ideologen des Schengener Prozesses heimlich -wie  ihre Israelischen Kriegsführungskollegen- Deleuze und Guattari lesen. Ströme, Informationen über „local points of Entry“, antizipative Kontrolldiagramme, visualisieren den gegenwärtigen Formwechsel des wissensbasierten Regierens der Migration in Europa. Wie wird also Migration in Europa regiert?...weiter

Andreas Kranebitter: Vom Kriegskommunismus zum Kommunismus im Krieg: Thesen über die Khmer Rouge

Wie verbindet man geschichtswissenschaftliche Forschung zum so genannten real existierenden Sozialismus mit linken Debatten über dessen Charakter – und wozu? Fakt ist, dass beide nicht unbedingt zueinander passen und nicht oft und gern miteinander verknüpft werden. Scheint die geschichtswissenschaftliche Forschung in vielerlei Hinsicht beinahe „theorieresistent“ zu sein (schließlich verhindert die allzu dezidierte Parteinahme, die mit der Theoretisierung tendenziell einher geht, womöglich noch die wissenschaftliche Karriere im akademischen Institutionengeflecht), so muss man linken Charakterisierungsversuchen „sozialistischer“ Staaten schon fast so etwas wie eine „Empirieresistenz“ vorwerfen. Am Anfang steht hier meist das Wort – Staatskapitalismus, Arbeiterstaat, oder auch nur Sozialismus und Kommunismus....weiter

phpMyVisites : Ein Open Source-Website-Statistikprogramm in PHP/MySQL veröffentlicht unter der GNU/GPL. Statistics

 
ISSN 1814-3164 
Key title: Grundrisse (Wien, Online)

Impressum 
Der Inhalt dieser Seite steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation
Webmaster: redaktion /at/ grundrisse /punkt/ net