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Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser! Erst kommt die Werbung, dann das Editorial: Um unserer Freude über das Erscheinen der deutschen Übersetzung von Paolo Virnos „Grammatik der Multitude“*) Ausdruck zu verleihen und sie mit unserer Freude über das eine oder andere neue Abo kombinieren zu können, präsentieren wir hiermit das vorweihnachtliche Besinnungsangebot: Zu allen neuen Zweijahresabos, die bis zum hohen Feste bei uns einlangen, verschenken wir eine Grammatik! .....weiter
Martine Lemire und Nicolas Poirier:
Juergen Albohn: Theorie ohne revolutionäre Praxis ist Opium fürs
Volk Die Wertkritik erfreut sich in linken Zusammenhängen ungebrochen großer Beliebtheit. Auch nach dem Ausschluss ihres prominentesten Vertreters Robert Kurz aus dem Krisisprojekt ist eher eine Erweiterung bzw. Verdopplung der Bedeutung dieser marxistischen Denkrichtung zu erwarten, da der Auschluss von Robert Kurz, Roswitha Scholz u.a., so wird aus Insider-Kreisen berichtet, primär mit internen persönlichen Querelen denn mit inhaltlichen Differenzen innerhalb der Krisis-Gruppe zu tun hat. Anlass genug, sich einmal mit den grundsätzlichen Merkmalen und Basiskategorien dieses Diskurses kritisch auseinanderzusetzen. ....weiter Gerold Wallner:Si tacuisses! (Eine Antwort auf Jürgen Albohn) Die Redaktion der Zeitschrift „grundrisse“ hat an „Exit!“ ein Schreiben gerichtet. Darin wird uns die Ankündigung einer kritischen Auseinandersetzung Jürgen Albohns mit der Wertkritik in einer der nächsten Nummern mitgeteilt und angefragt, ob wir dazu Stellung nehmen möchten. Nun, beides ist geschehen und hier steht also, was Jürgen Albohn in etwa zu erwidern wäre....weiter
Nemo Klee: Kollektives Gedächtnis, Herrschaft und Befreiung Erinnerungen an Vergangenes sind für jede Herrschaft, aber auch für Widerstand von zentraler Bedeutung. Mit Denkmälern, Jahrestagen, Straßennamen, Schulbüchern, Bildern oder Fernsehsendungen versucht der Staat bestimmte Ereignisse in unserem Gedächtnis zu etablieren. Er stellt sich in eine legitimierende Kontinuität, dass seine Herrschaft vernünftig und das notwendige Ergebnis der Geschichte ist. Widerstand kann sich hingegen nicht nur über eine versprochene bessere Zukunft legitimieren, sondern muss auch versuchen, die Ereignisse, die uns die Herrschaft vergessen machen will, erinnerbar zu machen.....weiter Robert Foltin; Fordismus und FamiliensystemWeltweit gelten die 50er-Jahre als besonders konservative Phase im gesellschaftlichen Sinn. Die Ideologie der Kleinfamilie dominierte wie auch gesellschaftlicher Konservativismus in Bezug auf Sexualität und Autoritarismus. Das fällt zusammen mit einem Ende der revolutionären Hoffnungen in den Metropolen[i] und dem beginnenden sozialen Aufstieg im Wohlfahrtsstaat. Die Antwort auf die revolutionären Entwicklungen um 1917 waren nach Faschismus, Nationalsozialismus und Krieg eine Dominanz des Nationalstaates mit sozialen Elementen (Wohlfahrtsstaat), die Durchsetzung der Disziplinarnormen auf die ganze Gesellschaft und die Dominanz der Kleinfamilie (vgl. Foltin 2004, S. 18ff). Dieser Artikel versucht den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Geschlechterordnung mit Blick auf Fordismus und Kleinfamilie zu beleuchten....weiter
Slave Cubela:
Bonjour, Tristesse... An Antworten auf die Frage, wie die einstmals gesellschaftlich und politisch so bedeutende Arbeiterbewegung mitsamt ihren Vertretern in eine derart tiefe Krise geraten konnte, wie wir sie gegenwärtig Tag für Tag miterleben, herrscht kein Mangel. Umso bemerkenswerter ist es da, wenn man in diesem Problemkontext auf ein Buch stößt, das sich in vielerlei Hinsicht positiv von den vereinfachenden und schnellschließenden Darstellungen abhebt, die dieses Themenfeld mit irritierender Häufigkeit provoziert. ....weiter Paolo Virno: Zwei Anmerkungen zur Grammatik der Multitude *) Die folgenden zwei Texte, die uns Paolo Virno freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, können als Vertiefungen von Thematiken gelesen werden, die der Autor in der Grammatik der Multitude[1] behandelt. ....weiter |
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