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Editorial willkommen in der 14. Ausgabe der grundrisse. Bevor wir euch unserem diesmal im Baukastensystem angelegten Editorial überlassen, hier noch ein kurzer Ausblick auf das nun Folgende: In dieser Nummer findet ihr den ersten Teil unserer Reihe „MIT NACHDRUCK“, in der wir wichtige nicht mehr erhältliche Texte wieder zugänglich machen wollen. Außerdem gibt´s noch einen Rückblick auf den Euromayday 2005 in Wien und eine Einladung zur Vorstellung von Beverly J. Silver´s Buch über „Arbeiterbewegungen und Globalisierung seit 1870“. Anschließend bitten wir um Beachtung der Einladung zu unserem diesjährigen Sommerseminar in Ungarn. Beschließen wird das bislang längste Editorial ein Aufruf „Für eine Produktion emanzipativer Bilder“ von Linda Bilda, die auch ab sofort in der Bildpolitik der grundrisse ihren Niederschlag finden wird...weiter
Kapitalismus, Geschlechterordnung und Revolution Das diesjährige Sommerseminar der grundrisse.zeitschrift für linke theorie & debatte wird nicht zuletzt als Weiterführung der vorangegangenen beiden Seminare (zum Klassenbegriff bzw. zum Themenfeld „kommunistische Transformation“) die kritische Reflexion der Geschlechterordnung in den Mittelpunkt stellen. Als ausschließlich aus Männern bestehende Redaktion wird es auch an uns liegen, über theoretische Betrachtungen hinaus auch die „politische“, „alltägliche“ und oft unbewusste Verstrickung in die nach wie vor patriarchal geformte Geschlechterordnung in den Blick zu nehmen. ...weiter
Franz
Naetar
Karl Reitter Mit Empire (2000) trafen Michael Hardt und Antonio Negri offenbar das Theoriebedürfnis rebellierender und widerständiger Schichten. Es war nicht nur ein großer Verkaufserfolg; in unzähligen Arbeitskreisen wurden Thesen akribisch zerlegt und diskutiert. Empire war in aller Munde, und fast jede linke Publikation bezog sich auf darauf. Neben enthusiastischer Aufnahme gab es natürlich auch viele ablehnende Stimmen – von skeptischer Distanz bis zu herablassender Verachtung. 2004 erschien unter dem Titel Multitude der Nachfolgeband, der, wie es scheint, an den Erfolg von Empire kaum anknüpfen kann. .weiter
Gundula Ludwig, Birgit Mennel: Der Begriff der Prekarisierung wird gegenwärtig äußerst kontrovers diskutiert. Einerseits wird er mit der Hoffnung besetzt, dadurch die Zunahme an unsicheren Arbeits- und Lebensbedingungen analytisch fassen und kritisieren zu können. Andererseits beziehen sich die Argumente dagegen vor allem darauf, dass der Bezugspunkt des Begriffes im so genannten Normalarbeitsverhältnis liegt und somit „für sich genommen“ keine Aussagekraft besitzt. ...weiter
Paul Pop: Anarchismus und Kommunismus waren im 20. Jahrhundert zwei feindliche Brüder. Beide gaben vor, eine soziale Revolution und klassenlose Gesellschaft verwirklichen zu wollen und doch bekämpften sie sich bis auf das Messer. Wer kennt sie nicht, die emotionalen Debatten um den Aufstand von Kronstadt von 1921 und den „Sommer der Anarchie“ in Spanien 1936. Während die AnarchistenInnen den KommunistenInnen vorwarfen, nur eine neue Diktatur einer Minderheit etablieren zu wollen, glaubten die KommunistenInnen die AnarchistenInnen sabotierten durch ihre Kritik an der „Diktatur des Proletariats“ die Revolution...weiter
Serhat Karakayali Zwischen einer Praxis, die darin besteht „die Geschichte zu schreiben" und der, „Geschichten zu erzählen", besteht ein Unterschied, den manche als einen Epochenbruch ansehen würden. Die Vorstellung eines linearen, fortschreitenden Verlaufs von Geschichte, samt Finalität und großem Subjekt, ist im Zusammenhang mit den Debatten um die Postmoderne vielfach diskutiert worden. Für den Kontext der Geschichte der Kämpfe der MigrantInnen in Deutschland spielen jene Fragen nur eine untergeordnete Rolle...weiter |
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