|
Editorial Nr. 1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, dass wir die erste Nummer unserer (hoffentlich vierteljährlich erscheinenden) Zeitschrift grundrisse vorlegen können, beruht zum einen auf zufälligen persönlichen und politischen Bekanntschaften, ähnlich gelagerten Bedürfnissen und der Freude, gemeinsam ein Projekt auf die Beine zu stellen. Schon bevor die erste Nummer produziert wurde, konnten wir auf die solidarische Unterstützung einer ganzen Reihe von Personen zählen. ...mehr Karl Reitter - Der Begriff der „abstrakten Arbeit“ Auf den ersten Blick mag es scheinen, als ob ein Artikel zur Kategorie der „abstrakten Arbeit“ eine Sache für hochgradige SpezialistInnen wäre, die gerne philologische Detailuntersuchungen an Marxschen Texten durchführen. Ja man könnte sogar hinzufügen, derartige Begriffstüfteleien tendieren dazu, den Wald vor lauter Bäume zu übersehen und man weiche mit solchen Themen gesellschaftlichen und politischen Fragen eher aus. Dem ist freilich nicht so, im Gegenteil. Die Antwort auf die Frage, was denn nun unter abstrakter Arbeit zu verstehen sei, betrifft unmittelbar die Begriffe des Werts und des Kapitals, und berührt letztlich das Verständnis jener historischen Epoche, in der wir leben. ...mehr Marcus
Gassner - Die Marxschen Schemata und deren Problematik 1899 veröffentlichte Eduard Bernstein sein Buch „Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie“. Dieses Buch war eine Zusammenfassung und Erweiterung von zwei Artikeln aus den Jahren 1897 und 1899, die in der von Karl Kautsky herausgegebenen Zeitschrift „Die Neue Zeit“ erschienen waren. Das Buch, oder besser gesagt auch schon die Artikel hatten aus mehreren Gründen recht schnell einen gewissen Stellenwert in der deutschen Sozialdemokratie. ... mehr Robert
Foltin - Frantz Fanon wiederlesen? Ich habe Frantz Fanon gelesen als der „autonome Antiimperialismus“ im deutschsprachigen Raum eine größere Rolle spielte. Der Autor galt als ein Kronzeuge für die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes im Trikont, aber auch als moralische Rechtfertigung für militante Kämpfe in den Metropolen. Die Bücher Schwarze Haut, weiße Masken (SHWM) und die Verdammten dieser Erde (VdE) konnten als Aufforderung verstanden werden, etwas für die Veränderung der Welt zu tun. ...mehr Martin Birkner - Der schmale Grat Anmerkungen zu Geschichte und möglicher Zukunft zweier methodologischer Stränge der Marx-Interpretation am Beispiel von Michael Heinrich´s „Die Wissenschaft vom Wert“. ...mehr Klaus Neundlinger - Apologie der
Erstarrung Die innere Sicherheit, die über eine “gereifte” und zu sich selbst gekommene nationale Identität demonstrierte Stärke nach außen, und die Notwendigkeit, auf dem Altar der Weltgeschichte unausgesetzt Opfer zu bringen: Auf diesen drei “Fundamenten” baut Österreichs zur Zeit am heftigsten diskutierter Philosoph Rudolf Burger seine Analysen auf. Scheinbar mobilisiert er dabei abseitige, distante Kräfte, inszeniert seinen Nationalismus und Militarismus als auf- und abgeklärte Haltung, aus dem jenes “notwendige” Instrumentarium hervorgeht, das der dem kühlen Kommentator ebenbürtige Staatsmann zur Regierbarkeit der unreifen Massen einzusetzen hat. ...mehr |
|