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Marcus
Gassner Die Marxschen Schemata und deren Problematik 1899
veröffentlichte Eduard Bernstein sein Buch „Die Voraussetzungen des
Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie“. Dieses Buch war eine
Zusammenfassung und Erweiterung von zwei Artikeln aus den Jahren 1897 und 1899,
die in der von Karl Kautsky
herausgegebenen Zeitschrift „Die Neue Zeit“ erschienen waren. Das Buch, oder
besser gesagt auch schon die Artikel hatten aus mehreren Gründen recht schnell
einen gewissen Stellenwert in der deutschen Sozialdemokratie. Einerseits
war Bernstein lange Zeit ein Freund und Mitarbeiter von Friedrich Engels,
andererseits war er der Begründer der revisionistischen[i]
Strömung in der SPD, die mit diesem Buch ihren ersten wichtigen theoretischen
Ausdruck fand. Auf
diesen theoretischen Vorstoß des revisionistischen Flügels der SPD kam natürlich
postwendend eine Antwort vom linken Flügel. Schon 1898 attackierte Rosa
Luxemburg Bernstein, und formulierte die ersten Züge der Zusammenbruchstheorie.
In den folgenden 15 Jahren, in welchen Rosa Luxemburg sich eingehend mit ökonomischen
Fragen beschäftigte - sie unterrichtete auch an der SPD Partei Schule in Berlin
- sollte aus der anfänglichen Kritik an Bernstein ein in sich geschlossenes
Werk entstehen, „Die Akkumulation des Kapitals“. Das Buch erschien 1913 und
rief einen Wirbelsturm an Kritik hervor. Alle namhaften Proponenten der
Arbeiterbewegung distanzierten sich von Luxemburgs Thesen.[ii]
Zu den Kritikern gehörten also nicht nur die Revisionisten um Bernstein,
sondern auch das marxistische Zentrum um Karl Kautsky, die russischen
Sozialdemokraten um Lenin und viele mehr. Was war geschehen? Eduard
Bernsteins politische Positionierung hatte mehrere Grundlagen. So setzte 1895
eine lange Boomphase ein, die eine Basis für die Verbesserung der
Lebensbedingungen der arbeitenden Massen darstellen konnte. Plötzlich konnte
man für graduelle und friedliche Reformen im Kapitalismus eintreten, anstatt
ihn zu bekämpfen. „Weder
lassen sich Zeichen eines ökonomischen Weltkrachs von unerhörter Vehemenz
feststellen, noch kann man die inzwischen eingesetzte Geschäftsverbesserung als
besonders kurzlebig bezeichnen.“[iii]
Ein weiterer Grund für Bernsteins Position liegt in der imperialistischen
Epoche selbst. Für den Kapitalismus war es nun möglich in den
imperialistischen Zentren Teilen der Arbeiterklasse Brosamen zufallen zu lassen,
um die soziale Lage zu befrieden. So entstand eine privilegierte
Arbeiteraristokratie, die die Basis in der SPD für eine Reformpolitik bilden
sollte. Rosa
Luxemburg erkannte früher als alle anderen linken Proponenten, welche Gefahr
nicht nur von den Revisionisten, sondern auch vom marxistischen Zentrum ausging.
In diesem Sinne richtete sich auch die zentrale Arbeit Luxemburgs, „Die
Akkumulation des Kapitals“, gegen das dominante marxistische Zentrum, obwohl
die Angriffe kodiert und nicht offen ausgetragen wurden. Dies lässt sich sehr
leicht am Personenregister erkennen, in welchem Hilferding völlig fehlt, und
Karl Kautsky gerade dreimal genannt wird. Einen
direkten Angriff startete Luxemburg jedoch auf Karl Marx, dessen
Reproduktionsschemata im Band II des Kapitals aufs schärfste angegriffen
wurden. Die energische Art und Weise, wie Rosa Marx hier angriff, konnte selbst
von Revisionisten nur schwer überboten werden. Für
sie war klar, dass die Reproduktionsschemata die theoretische Grundlage für den
Revisionismus bilden. Aus ihnen lasse sich ja ein im Wesentlichen harmonisches
Wachstum der kapitalistischen Produktion herauslesen, was eben gerade die
Intention von Kautsky und Co. wäre. Diese Kritik an den Schemata, und die von Luxemburg formulierte Zusammenbruchstheorie löste die größte Diskussion um den II. Band des Kapitals aus, die es je gegeben hat.[iv] Beiträge zu den von Luxemburg formulierten Thesen kamen von Otto Bauer, Anton Pannekoek, Henryk Großmann und Nikolai Bucharin. In
diesem Sinne wird also versucht, auch dem Anspruch gerecht zu werden im Essay
die Bucharinschen Kritiken an Rosa Luxemburgs Ansatz aufzuarbeiten. Eines muss
in diesem Zusammenhang jedoch schon jetzt vorweggenommen werden. Bucharins Buch,
„Der Imperialismus und die Akkumulation des Kapitals“ verwendet eine
ausgesprochen polemische Sprache und weist teilweise nicht nachvollziehbare
Ungereimtheiten in der Auseinadersetzung mit Rosa Luxemburg auf. Dies
verwunderte den zeitgenössischen Leser vor allem deshalb, weil Rosa nur wenige
Jahre früher faschistischen Mördern zum Opfer gefallen war. Der
Grund für diese Sprachwahl lag wohl in dem Umstand, dass Bucharins Schrift
nicht nur dem Interesse der Erkenntnisgewinnung in theoretischen Fragen
verpflichtet war, sondern vielmehr auch ein Interesse der Kommunistischen
Internationale darin bestand, den
noch immer starken Luxemburgismus in der KPD zu brechen. Wie Roman Rosdolsky
richtig bemerkte, schien zu diesem Zwecke jedes Mittel gerechtfertigt. Der
historische Hintergrund der Diskussion um die Marxschen Schemata: Die
ökonomische Krise im Imperialismus: Wenn
wir uns mit den Marxschen Schemata beschäftigen, dann tun wir dies aus
zweierlei Gründen. Der erste liegt darin, dass das Problem der Reproduktion auf
erweiterter Stufenleiter vom Krisenphänomen im Kapitalismus nicht zu trennen
ist.[v] Der
zweite Grund liegt darin, dass es in der marxistischen Linken gang und gäbe
ist, davon auszugehen, dass die Diskussion um die Schemata bei Marx eine rein
historische ist. Vom
erkenntnistheoretischen Interesse aus stellt sich die Frage anders. Alle Vorwürfe
und Einwände an Rosa Luxemburg haben in der einen oder anderen Frage Recht, und
bei den meisten Kritikpunkten würde man sich ohne Zweifel anschließen. Ein
wesentlicher Bestandteil der Luxemburgschen Kritik an Marx[vi]
wurde von allen Kritikern entweder nicht behandelt, oder mit „Lösungsversuchen“
bedacht, die nicht haltbar sind. In dieser Reihenfolge können Rosas Kritiker
genannt werden, beginnend bei einem N. Bucharin, über einen Otto Bauer bis hin
zu einem Rosdolsky. Alle diese Autoren haben, wenn sie auch wichtige Beiträge
zu den Schwächen des Luxemburgschen Textes lieferten, den wesentlichen Kern
nicht widerlegt. Die Marxschen Schemata gehen
nicht auf und es bleibt ein unabsetzbarer Rest in der II. Abteilung, welcher
einem ungehinderten Austausch entgegenarbeitet. Von
all diesen Texten, die zu den Marxschen Schemata geschrieben wurden, hebt sich
ein Text besonders ab, jener von Fritz Sternberg, der die Frage in seinem Werk
Der Imperialismus[vii]
ausführlich bearbeitete. Auch wenn Sternberg selbst in einigen wichtigen Fragen
nicht nur hinterfragt, sondern sogar verneint werden muss, stellt seine Arbeit
eine wesentliche Grundlage für diesen Text dar. In diesem Zusammenhang kann auf
sein Werk nicht deutlich genug hingewiesen werden, da zentrale Argumentationsstränge
dieses Artikels von ihm entnommen sind. 1.Einige
methodische Vorbemerkungen zur anstehenden Arbeit: Das
Problem, mit dem wir uns in der Folge auseinandersetzen, ist dieses: Ist
Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter möglich?[viii]
Hierbei übernehmen wir die Marxsche Annahme, dass es nur kapitalistische Länder
gibt, und in diesen wiederum nur zwei Klassen. Diese Annahme beschreibt natürlich
einen reinen Kapitalismus, der so nicht existiert. Die konkrete Fragestellung
warf Marx nicht auf. Er ging davon aus, dass die dem Kapitalismus eigentümliche
Frage am deutlichsten zu Tage tritt, wenn von nicht-kapitalistischen Elementen
abstrahiert wird. Dennoch
kann man wohl davon ausgehen, wenn man sich die Schemata in Band II des Kapitals
anschaut, dass Marx die Position vertrat, dass ein solcher reiner Kapitalismus
permanent wachsen würde, dass die Produktions- und Konsumptionsmittelindustrien
sich ständig erweitern würden. „Eine
methodische Vorbemerkung: Die Frage, ob, und wenn ja, unter welchen
Voraussetzungen Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter möglich ist, diese
Frage ist eine rein theoretische; es gibt keine Erfahrungsbestände, an denen
wir exemplifizieren können. Denn solange Reproduktion auf erweiterter
Stufenleiter stattgefunden hat, geschah gleichzeitig Einbruch in den
nicht-kapitalistischen Raum, mochte dieser, wie zum Beginn des Kapitalismus, im
eigenen Land liegen - Einbruch des Kapitalismus in den Feudalismus, Beseitigung
des gewerblichen Mittelstandes - oder, wie im Hochkapitalismus, identisch sein
mit ganzen nicht-kapitalistischen Territorien; d.h. in der Empirie ist das
Problem nie in seiner Reinheit gegeben; daher ist von vornherein zu bemerken,
dass alle Verweise auf empirische Tatbestände mit größter Vorsicht zu prüfen
sind, da diese Tatbestände bereits Momente enthalten, die gemäß den
Voraussetzungen unserer Problemstellung ausgeschlossen sind.“[ix] Nun
könnte man natürlich die Frage stellen, ob es nicht müßig ist, ein Problem
zu untersuchen, welches so nie aufgetreten ist? Genau das Gegenteil ist hier der
Fall, weil nur die Untersuchung des reinen Kapitalismus es uns ermöglicht, die
Wucht des kapitalistischen Vorstoßes zu erkennen und zu bestimmen. Roman
Rosdolsky hat in seinem Aufsatz[x] einige methodische
Fragestellungen aufgeworfen, die bei der Thematisierung der Schemata nicht außer
Acht gelassen werden können. In diesem Sinne werden wir uns also zuerst mit der
Kritik von Rosdolsky auseinandersetzen, bevor wir uns der eigentlichen Thematik
widmen. Rosa
Luxemburg stellt bei ihrer Kritik im Wesentlichen zwei methodische
Fragestellungen: „Sollen die nationalökonomischen Vorgänge vom Gesichtspunkt
des Einzelkapitals oder vielmehr von dem des gesellschaftlichen Gesamtkapitals
betrachtet werden? Und zweitens:
Kann die letztere Betrachtungsweise mit der Abstraktion einer bloß aus
Kapitalisten und Arbeitern bestehenden Gesellschaft vereinbart werden?“[xi] Rosa
beantwortet in der Folge die Frage, dass nur Vulgärökonomen in der äußeren
Form, in der Oberfläche des Wirtschaftslebens die Quelle der Erkenntnis
betrachten können, und dass Marx selbst sich
in dieser Frage von jenen Ökonomen unterscheidet, indem er vom Abstrakten ins
Konkrete geht. Im
„Kapital“ erarbeitet Marx eine Systematik, bei welcher er eben von der
reinen Betrachtung des geschichtlichen Prozesses Abstand nimmt, und auf einer
abstrakten Ebene einen Fortschritt der Erkenntnis sucht. Wenn Luxemburg dieser
Methodik im ersten Band des „Kapitals“ noch zustimmt, um sie dann im zweiten
wieder zu verwerfen, da nach ihrer Meinung das Problem der „Reproduktion und
Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals“ nicht auf dieser Ebene
einer „reinen“ kapitalistischen Gesellschaft ausgelöst werden kann, so
liegt sie grundlegend falsch.[xii]
In diesem Sinne greift eine Kritik des Genossen Rosdolsky voll und ganz. Denn
wenn man die Luxemburgsche Annahme konsequent weiterentwickeln würde, so wäre
eben auch der gesamte erste Band des „Kapitals“ „blutleere theoretische
Fiktion“. „Was
zunächst die Kategorien des Einzelkapitals und des gesellschaftlichen
Gesamtkapitals betrifft, so muss zugestanden werden, dass es sich hier tatsächlich
um einen vom Gesichtspunkt der Methodologie fundamentalen Unterschied handelt,
der Marxens ökonomische Theorie in schärfster Weise von der bürgerlichen und
insbesondere von der Vulgärökonomie scheidet. Allein - wird damit in der Tat
das Wesentlichste der Marxschen Methode erfasst? Kann behauptet werden, dass
dieser Unterschied den Schlüssel zum Verständnis des Marxschen Werkes und
seines Aufbaues liefert? Gewiss nicht. Was die einzelnen Bände des Kapital
methodisch charakterisiert, ist nicht (wie R. Luxemburg meint), dass Marx im
ersten sich auf die Analyse des Einzelkapitals beschränkt, und erst im zweiten
und dritten Band zur Betrachtung des Kapitals in seinen gesellschaftlichen
Zusammenhängen übergeht. Denn schon im ersten Band wird vielfach die Kategorie
des Gesamtkapitals jener des Einzelkapitals entgegengestellt, um auf diese Weise
höchst wichtige ökonomische Erkenntnisse zu begründen.“[xiii] Und
Rosdolsky fährt richtig fort, indem er darauf verweist, dass der
Hauptunterschied darin liegt, dass die ersten zwei Bände nicht über die
Analyse des Kapitals im allgemeinen hinausgehen, während im dritten Band diese
Grenze überschritten wird. Roman
Rosdolsky schreibt weiter unten in seiner Kritik an Luxemburg, dass die
Konfrontierung der Schemata mit der Wirklichkeit entweder zuviel oder gar nichts
beweist. Hierin sehen wir jedoch einen wesentlichen Schwachpunkt der Kritik. Es
stimmt natürlich einerseits, dass wenn man mit den Schemata den ungehinderten
Fortgang der Reproduktion beweisen will, man zuviel interpretiert, genauso wie
eine Interpretation auf der Ebene eines absoluten Endpunktes eine nicht zulässige
Herangehensweise darstellt. Man
kann aus den Schemata aber sehr wohl eine vorhandene Disproportion der beiden
Abteilungen erkennen. Mit ihrer Kritik zeigte Rosa Luxemburg, dass der
unabsetzbare Rest aus der II Abteilung eine permanente Störung verursacht.
Diese Stärke der Kritik Luxemburgs wurde in allen wesentlichen Beiträgen zur
Problematik nicht entkräftet. Nicht aufrecht zu erhalten ist jedoch die
Sichtweise von Fritz Sternberg: „Wir
halten ihre Kritik der Marxschen Schemata in allen
entscheidenden Punkten
für richtig und begründet. Wir sind mit ihr daher der Ansicht, dass
der Imperialismus, d.h. der Vorstoß des Kapitalismus in nicht-kapitalistische
Territorien, eine immanente Notwendigkeit ist, da der Kapitalismus, wenn er
nicht nur die vorherrschende, sondern die alleinherrschende Wirtschaftsform ist,
an seinen ökonomischen Widersprüchen in kürzester Frist zugrunde gehen
muss.“[xiv]
Er
sieht nicht, dass der „Rest“ aus der zweiten Abteilung ja auch einfach
„verfuttert“ werden könnte, oder dass sich über Krisen diese
Proportionalität lösen ließe. Marx
untersucht im 2. Band zunächst ein Schema der einfachen Reproduktion. In diesem
Beispiel wird also die Reproduktion des Kapitals und gleichzeitig das
Austauschverhältnis zwischen Produktions- und Konsumptionsmittelindustrien[xv]
untersucht. Marx nimmt zwei grobe gesellschaftliche Gruppen an, die
Produktionsmittelindustrie, die er Abteilung I nennt, und die
Konsumptionsmittelindustrie, die er Abteilung II nennt. Da eine einfache
Reproduktion angenommen wird, muss das Ergebnis des Austausches jener sein, dass
beide Industriegruppen den neuen Wirtschaftsprozess auf derselben Basis beginnen
wie den alten. Eine
weitere Aufspaltung in mehr als zwei Gruppen würde an der Untersuchung nichts
ändern, da es Marx darum geht, gewisse mathematische Abhängigkeiten zwischen
einzelnen Industriegruppen nachzuweisen. Das
Marxsche Schema der einfachen Reproduktion schaut hier folgend aus: I.
in Abteilung I: Kapital
. .
.
. 4.000c + 1.000v = 5.000 Warenprodukt
.
.
. 4.000c + 1.000v + 1.000m= 6.000 II.
In Abteilung II: Kapital
. .
.
. 2.000c + 500v = 2.500 Warenprodukt
.
.
. 2.000c + 500v + 500m= 3.000 Damit
beträgt die jährliche Gesamtproduktion der beiden Abteilungen 9.000 Einheiten. Während
wir die Zahlen in der Abteilung I noch willkürlich annehmen können, leiten
sich die Zahlen in der Abteilung II aus denen der I. Abteilung ab. Dies
deswegen, da die 1.000m und die 1.000v der Abteilung I die Gestalt von
Produktionsmitteln haben, und als solches nicht von den Kapitalisten oder
Arbeitern verzehrt werden können. Andererseits ist das konstante Kapital von
Abteilung II (2.000c) zunächst in der Gestalt von Konsumptionsmitteln. Es
folgt, dass sie gegen Produktionsmittel aus Abteilung I getauscht werden müssen.
Die 500m und 500 v der Abteilung II sind schon als Konsumptionsmittel vergegenständlicht,
und müssen die Abteilung nicht mehr wechseln. Hieraus
ergibt sich, dass das variable Kapital und der Mehrwert der Abteilung I gleich
dem konstanten Kapital der II Abteilung sein muss. Die einzusetzenden Zahlen
spielen hier keine Rolle (vI + mI = cII).[xvi] Marx
geht in seinem Schema davon aus, dass sich das Verhältnis des konstanten
Kapitals zum variablen in den Abteilungen I und II wie 4:1 benimmt. Einen
Unterschied gibt es noch bei der Annahme, dass das gesamte Kapital, welches in
der Abteilung I tätig ist, als doppelt so hoch anzunehmen ist, wie jenes in
Abteilung II. Sternberg
versucht in der Folge, hier eine falsche Annahme zu orten, doch dazu später. Wie
schauen nun die schematischen Bedingungen für die Reproduktion auf erweiterter
Stufenleiter aus? Im Kapitalismus können die Kapitalisten aufgrund der
Konkurrenz den Mehrwert nicht völlig zur persönlichen Revenue verwenden. Ein
Teil des Mehrwertes muss akkumuliert werden. Wenn wir uns dies am Beispiel der
einfachen Reproduktion anschauen, so müssten die Kapitalisten der Abteilung I
ihren Mehrwert von 1.000m teilen. Ein Teil würde weiterhin zur Revenue
verwendet, ein anderer zur Akkumulation. Es
folgt daraus, dass mI (Mehrwert I)zerfällt in einerseits rI, was der Revenue
entspricht und aI, welches dem Teil der Akkumulation entspricht. Bei jenem Teil,
der die Akkumulation darstellt, müssen wir weiter unterteilen, in 1. jenen
Teil, der direkt in Produktionsmittel investiert wird, und 2. jenem Teil der in
die neu angestellten Arbeiter investiert wird. Der zur Akkumulation bestimmte
Teil des Mehrwertes zerfällt also in aIc (jener Teil der Akkumulation, welcher
als konstantes Kapital investiert wird) und aIv (jener Teil der Akkumulation,
welcher als variables Kapital investiert wird). Die Frage der Proportion wird
hier noch außer Acht gelassen. Nun
zu den Austauschbedingungen der beiden Abteilungen: Wie
bei der einfachen Reproduktion braucht cI die Abteilung nicht zu verlassen. vI
und rI müssen jedoch ausgetauscht werden, weil sowohl Kapitalisten wie Arbeiter
konsumieren wollen und diese Konsumption nicht mit Produktionsmitteln erfolgen
kann. In der Abteilung II muss auch genauso wie in der einfachen Reproduktion
das konstante Kapital cII mit der Abteilung I ausgetauscht werden, da es sich ja
als Konsumptionsmittel vergegenständlicht. vII und rII werden schon als
Konsumptionsmittel vergegenständlicht, was bedeutet, dass sie die Abteilung
nicht zu verlassen brauchen. Es bleibt in der Abteilung II nun noch aIIc, der
ebenfalls ausgetauscht werden muss. In der Folge stellt sich der auszutauschende
Teil folgend dar: vI
+rI + aIv = cII + aIIc[xvii]
Das
heißt also nichts anderes, als dass auf erweiterter Stufenleiter die
Austauschsummen der beiden Abteilungen gleich sein müssen. Daraus schließen
wir nun wieder, dass cII beim Übergang zur erweiterten Reproduktion um aIIc
vergrößert werden muss. Das
Resultat ist wiederum eindeutig, wenn man bedenkt, dass die Kapitalisten in der
Abteilung I nur einen Teil des Mehrwertes konsumieren, den anderen aber
akkumulieren. So erscheint es als nachvollziehbar, dass Marx auf erweiterter
Stufenleiter cII kleiner sein lässt als bei dem Schema der einfachen
Reproduktion. [xviii]
Schema
einfacher Reproduktion: I = 4.000cI + 1.000vI + 1.000 mI = 6.000 Einfache
Reproduktion II
= 2.000 cII + 500 vII + 500 mII =
3.000 Schema
erweiterter Reproduktion: I = 4.000cI +
1.000vI + 1.000 mI = 6.000
Grundlage für erweiterte Reproduktion II
= 1.500 cII + 750 vII + 750 mII =
3.000 Marx
nimmt das konstante Kapital von
Abteilung II bewusst mit 1500 an, da er davon ausgeht, dass in Abteilung I die Hälfte
des Mehrwertes akkumuliert wird. Weiters fällt hier dann noch ins Auge, dass
das Verhältnis von konstantem zu variablem Kapital in Abteilung I als 4:1
angenommen wird, in Abteilung II jedoch mit 2:1. Um
mit Marx weiter zu gehen. Er geht nun davon aus, dass
die Kapitalisten in Abteilung I den Mehrwert zur Hälfte in persönlicher
Revenue verbrauchte und die andere Hälfte akkumulieren lässt. Jenen Teil des
Mehrwertes, der zur Akkumulation bestimmt ist, teilt Marx nun wieder in jenem
Verhältnis (4:1), in welchem das Originalkapital in Abteilung I aufgeteilt ist.
Aus diesen Festlegungen der Akkumulation in der Abteilung I ergibt sich
mathematisch, wie die Akkumulation in Abteilung II von statten geht. „Und
da ergibt sich, dass bei dem von Marx gewählten Zahlenbeispiel die Akkumulation
der Abteilung II niemals zu 50% erfolgt, sondern, um die ungestörte
Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter zu ermöglichen, müssen die
Kapitalisten der Abteilung II im
1. Jahr akkumulieren 150, verzehren 600 im
2. Jahr akkumulieren 240, verzehren 560 im
3. Jahr akkumulieren 254, verzehren 620 im
4. Jahr akkumulieren 290, verzehren 678 im
5. Jahr akkumulieren 320, verzehren 745 Wenn
sie ebenso wie in Abteilung I ihren Mehrwert zu gleichen Teilen zur persönlichen
Revenue verwenden wie zur Akkumulation, so ergibt sich ein unabsetzbarer Rest an
Konsumptionsmitteln; d.h., in diesem Beispiel sind die schematischen Bedingungen
der Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter nur durch eine unmögliche
Voraussetzung möglich gemacht: dass in den Konsumptions-Industrien eine völlig
andere Akkumulationsrate besteht wie in der Abteilung I.“[xix]
Marx
geht im 2. Band des „Kapitals“ nun her, und führt ein zweites Beispiel an,
in welchem ein allgemeines Durchschnittsverhältnis des konstanten und variablen
Kapitals von 5:1 angenommen wird. Bei diesem Beispiel setzt sich voraus:
„schon bedeutende Entwicklung der kapitalistischen Produktion und,
dementsprechend, der Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit; bedeutende,
schon vorhergegangene Erweiterung der Produktionsleiter; endlich Entwicklung
aller der Umstände, die eine relative Überbevölkerung in der Arbeiterklasse
produzieren. Das Jahresprodukt wird sich dann, nach Abrundung der Brüche,
verteilen wie folgt:
I
= 5.000cI + 1.000vI + 1.000 mI = 7.000
\
=9000“ (MEW, Bd. 24, S.509) II
= 1.430 cII + 285 vII + 285 mII =
2.000 / „In
dem zweiten Beispiel dagegen wird das Verhältnis vom konstanten zum variablen
Kapital in der Abteilung I wie 4:1 war, in der Abteilung II dagegen wie 2:1. In dem zweiten Beispiel dagegen wird das Verhältnis
von konstantem zum variablen Kapital in beiden Abteilungen wie 5:1 angenommen.
Marx erkauft sich hier den ungehinderten Fortgang der Reproduktion auf
erweiterter Stufenleiter unter gleicher Akkumulationsrate in beiden Abteilungen
durch eine Voraussetzung, die in keinster Weise nachgeprüft wird, nämlich,
dass in den Produktionsmittel- wie in den Konsumptionsmitteindustrien die
gleiche organische Zusammensetzung des Kapitals herrscht. Diese Voraussetzung
ist absolut unhaltbar, und jede Betrachtung
der Wirklichkeit zeigt uns, dass der Anteil der lebendigen Arbeit in den
Produktionsmittelindustrien geringer ist als in den
Konsumptionsmittelindustrien.“[xx]
Dies
heißt natürlich nicht, dass einzelne Konsumptionsmittelindustrien eine höhere
organische Zusammensetzung haben können wie einzelne
Produktionsmittelindustrien, und umgekehrt. Es ist jedoch recht eindeutig, dass
in diesem Kapitalismus, mit welchem wir es zu tun haben, die organische
Zusammensetzung im Produktionsmittelbereich eine höhere ist als im
Konsumptionsmittelbereich. Nehmen
wir nun aber an, dass in der Abteilung II eine niedrigere organische
Zusammensetzung des Kapitals herrschen würde, so ergibt sich bei gleicher
Akkumulationsrate in beiden Abteilungen ein unabsetzbarer Konsumptionsrest in
der Abteilung II. Der Austausch würde sich nur bei ungleicher Akkumulationsrate
der Abteilung II reibungslos vollziehen. Man
kann natürlich nicht behaupten, dass in allen Industriezweigen dieselbe
Akkumulationsrate existieren würde. Hier gibt es sehr wohl große Unterschiede.
Evident ist, dass sich die Akkumulationsrate nicht in bestimmter Proportion zur
geringeren organischen Zusammensetzung des Kapitals verringert, und nur unter
dieser Voraussetzung ist bei verschiedener organischer Zusammensetzung der
einzelnen Industriegruppen ein hundertprozentiger Austausch möglich. Aber
Sternberg geht noch weiter und stellt fest: „Selbst
wenn wir einmal einen Kapitalismus annehmen wollen, in dem die
Konsumptionsmittel-Industrie dieselbe organische Zusammensetzung aufweist wie
die Produktionsmittel-Industrie, auch dann bleibt bei gleicher Akkumulationsrate
ein Konsumptionsrest in der Abteilung II, auch dann ist der völlige Austausch
eine Unmöglichkeit.“[xxi]
Nun
kommt noch ein weiteres Problem hinzu. Wir haben mit der Voraussetzung
gearbeitet, dass trotz 50prozentiger Mehrwertakkumulation die organische
Zusammensetzung dieselbe bleibt. Dies ist aber wiederum prinzipiell unmöglich.
Das Verteilen des zur Akkumulation bestimmten Mehrwertes im gleichen Verhältnis
auf c und v wie das mit dem Original-Kapital der Fall war widerspricht dem
Marxschen System, denn eine ständige Akkumulation hat eine Erhöhung der
organischen Zusammensetzung des Kapitals zur Folge. Wenn dies nun aber der Fall
ist, so ergeben sich wesentliche Konsequenzen: „Nehmen
wir an, das 2. Marxsche Zahlenbeispiel entspräche der Wirklichkeit, d.h. wir hätten
einen Kapitalismus, in dem die Produktionsmittel- und
Konsumptionsmittel-Industrien die gleiche organische Zusammensetzung haben, und
nehmen wir weiter an, bei 50prozentiger Akkumulationsrate würde der Mehrwert in
der Abteilung I zunächst im Verhältnis von 6:1 auf das konstante und variable
Kapital verteilt, sodann im Verhältnis von 7:1, 8:1 usw., so ergibt die
Durchrechnung dieses Zahlenbeispiels denselben unlöslichen Widerspruch, den wir
schon beim ersten Beispiel konstatieren mussten: entweder die Kapitalisten der
Abteilung II dürfen nicht 50 Prozent akkumulieren, sie müssen einen größeren
Bruchteil des Mehrwertes zur persönlichen Revenue verwenden, oder es bleibt in
der Abteilung II ein nicht absetzbarer Konsumptionsrest. Und dieses Resultat ist
kein Zufall, sondern ergibt sich mit mathematischer Notwendigkeit.“[xxii] Schauen
wir uns dies noch einmal an. Bei erweiterter Reproduktion fließen aus der
Abteilung I in die Abteilung II: a)
der Gegenwert des variablen Kapitals (v1) b)
der Gegenwert der Revenue des Kapitalisten (r1) c)
dem Teil des akkumulierten Mehrwertes, der zur Ernährung der neubeschäftigten
Arbeiter führt. (a1v) Wenn
wir nun die steigende organische Zusammensetzung des Kapitals in Betracht
ziehen, so wächst aIc auf Kosten von aIv. Dies wiederum hat zur Folge, dass ein
immer geringerer Bruchteil des Mehrwertes die Abteilung I verlassen muss, um
gegen Konsumptionsgüter ausgetauscht zu werden. Nun hat aIv aber eine
bestimmende Wirkung auf die Höhe des zu akkumulierenden konstanten Kapitals in
Abteilung II, und darüber wieder einen Einfluss auf das variable Kapital.
Hieraus folgt, dass je geringer aIv wird, desto größer wird der Teil des
Mehrwertes in Abteilung II, der nicht zur Akkumulation, sondern zur persönlichen
Konsumption bestimmt ist. Dies heißt wiederum nichts anderes, als dass die
Absurdität auftritt, dass bei steigender organischer Zusammensetzung des
Kapitals ein Austausch zwischen den Abteilungen nur möglich wäre, wenn die
Kapitalisten in Abteilung II weniger akkumulieren. Auf
diesen Umstand hat Rosa Luxemburg hingewiesen (Die Akkumulation: S. 309/310). Kritik
an Luxemburg: Die
Kritiker Luxemburgs haben sich davor gehütet, diesen stärksten Punkt ihrer
Position anzugreifen. In der Literatur beschäftigt sich im wesentlichen nur
Otto Bauer mit der Tendenz zur immer höheren organischen Zusammensetzung des
Kapitals. Bauers Schema ist aber nun wirklich alles andere als brauchbar. Es
bestätigt nur, was die theoretische Analyse schon erarbeitet hat. Wenn man
annimmt, dass in beiden Abteilungen von vornherein eine verschieden hohe
organische Zusammensetzung herrscht, wobei die Akkumulationsrate in beiden
Abteilungen dieselbe ist, dann ergibt sich, dass in der Abteilung II ein
nicht absetzbarer Rest bleibt. Dies bemerkt natürlich auch Otto Bauer,
und er lässt in seinem Beispiel die Kapitalisten der Abteilung II diesen Rest
einfach in der Abteilung I anlegen, und merkt dabei nicht, dass er damit die
Marxsche Methode auf den Kopf stellt, denn die geht ja gerade davon aus, dass
nur mittels des Austausches unter den Abteilungen ein Absatz der Warenwerte möglich
ist. Roman Rosdolsky bringt dies ebenfalls auf den Punkt, wenn er schreibt: „Die
Übertragung des Kapitals in sachlicher Form kann uns aber über die von Rosa
Luxemburg hervorgehobene Schwierigkeit nicht hinweghelfen. Ebensowenig aber
die Übertragung des Kapitals in Geldform, die dem Bauerschen Verfahren zugrunde
liegt - wie sehr sie auch der tagtäglichen Praxis der Kapitalisten entspricht.
Denn diese Übertragung wurde und wird von ihnen seit jeher ohne jegliche Rücksicht
auf die durch den technischen Fortschritt verursachten Verschiebungen
praktiziert. Es besteht also methodologisch gar kein Grund, sie erst da in
Betracht zu ziehen, wo die Gleichgewichtsformel der erweiterten Reproduktion zu
versagen scheint, also erst, wenn es sich um die durch die Steigerung der organischen Zusammensetzung des
Kapitals entstehenden Schwierigkeiten der Realisierung handelt! Denn warum hat
nicht Marx selbst zu dem von Otto Bauer anempfohlenen Mittel der Kapitalübertragung
Zuflucht genommen, anstatt Schemata mit so komplizierten quantitativen Verhältnissen
beider Abteilungen aufzustellen? Die Antwort ist einfach: eben weil er durch
diese Schemata zeigen wollte, wie die Antinomie von Gebrauchswert und Tauschwert
auf gesellschaftlicher Ebene gelöst werden kann und wird.“[xxiii] Wenn
man nun aber „Reste“ zwischen den Abteilungen einfach verschieben könnte,
so wären die ganzen Schemata sinnlos. Was hier übersehen wird ist, dass die
Reste ja in Sachgestalt präsent sind und nicht einfach übertragen werden können.
Fritz Sternberg bringt dies in seinem Beispiel auf den Punkt, wenn er sagt, dass
Kerzen nun mal nicht als Maschinen zu verwenden sind. Nikolai
Bucharin: In
diesem Zusammenhang konnte man eigentlich auch auf N. Bucharins Kritik gespannt
sein, der Rosa Luxemburg in seinem Imperialismusbüchlein großen Raum widmete.
Doch zur Enttäuschung muss man feststellen, dass sich auch Bucharin aus der Affäre
zieht. Insgesamt
kritisiert Bucharin Luxemburg an vielen Schwachstellen, wo er mit seiner Kritik
auch richtig liegt und man ihm nur beipflichten kann. In der wesentlichen Frage
der Schemata hat er die entscheidende Frage aber einfach übersehen, oder nicht
sehen wollen. „Denn
bei der rein algebraischen Darstellung, d.h., wenn ich in beiden Abteilungen
lediglich c und v schreibe, bleibt der Tatbestand unberücksichtigt, dass das
Verhältnis von c zu v in der Abteilung I ein anderes ist als in der Abteilung
II, und bleibt weiter der Tatbestand unberücksichtigt,, dass bei neuer
Akkumulation sich das Verhältnis von c zu v zugunsten von c verschiebt. Die
Logik der Arithmetik verdunkelt also nicht die grundlegenden Fragen, im
Gegenteil: nur arithmetisch lassen sich die entscheidenden Probleme darlegen,
die sich aus der Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter ergeben, und Bucharin
wäre um so eher zu einer arithmetischen Darlegung verpflichtet gewesen, als er
ja nicht nur das Buch von Rosa Luxemburg kannte, sondern auch ihre Antikritik an
Otto Bauers Lösungsversuch, der eben an der Arithmetik scheiterte.“[xxiv] In
diesem Punkt kann man Fritz Sternberg nur Recht geben, da er die fundamentale
Schwäche des Bucharinschen Büchleins aufdeckt. Die Frage, die sich für uns
nun ergibt, ist jedoch: Was wurde durch die Kritik an den Marxschen Schemata
bewiesen? Gerade diese Frage unterscheidet unsere Position ja von der die Rosa
in ihren Schlussfolgerungen bezieht. Was
Beweisen die Schemata und was beweisen sie nicht: Wenn
wir nun zusammenfassen, so hat die Kritik an den Schemata bewiesen, dass in
einem reinen Kapitalismus bei gleicher Akkumulationsrate beider Abteilungen
infolge der Tendenz zu einer immer höheren Akkumulationsrate ein völliger
Austausch beider Abteilungen nicht möglich ist, dass es in der Abteilung II
einen nicht absetzbaren Konsumptionsrest gibt. Dies wiederum zeigt, dass im
heutigen Kapitalismus Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter (im Sinne
dessen, dass ein völliger Austausch beider Abteilungen stattfindet) nur bedingt
möglich ist, dass es die Notwendigkeit des imperialistischen Vorstoßes gibt.
Denn wenn auch der nicht absetzbare Rest aus der Abteilung II einen Absatz
finden soll, so bedarf es laut den Schemata eines nicht kapitalistischen Raumes,
in welchem sich dieser vergegenständlichen kann. Wenn
nun Rosa Luxemburg aus den Schemata herauslesen will, dass eine Reproduktion auf
erweiterter Stufenleiter in einem reinen Kapitalismus überhaupt unmöglich wäre,
so liegt sie grundlegend falsch. Genauso wie Otto Bauer und andere Protagonisten
der II. Internationale falsch lagen, als sie versuchten, mittels der Schemata
einen „ungehindertern“ Fortgang kapitalistischer Produktion abzuleiten. Doch
dazu später. Wir
wollen uns zunächst mit dem Ansatz von Fritz Sternberg auseinandersetzen. „Was
ist durch die Kritik der Marxschen Schemata bewiesen worden? Nicht mehr und auch
nicht weniger, als dass im reinen Kapitalismus bei gleicher Akkumulationsrate
beider Abteilungen infolge der Tendenz zu einer immer höheren organischen
Zusammensetzung des Kapitals ein völliger Austausch zwischen beiden Abteilungen
unmöglich ist, dass in der II. Abteilung ein unabsetzbarer Konsumptionsrest
besteht. Das zeigt also, dass in dem heutigen privatwirtschaftlichen
Kapitalismus Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter unmöglich ist, zeigt
damit die immanente Notwendigkeit des imperialistischen Vorstoßes. Stellen wir
uns dagegen einen Staatskapitalismus in Form eines Generalkartells vor, so ist für
diesen der imperialistische Vorstoß, um der permanenten Krise zu entgehen,
nicht notwendig.“[xxv] Denn
vom Standpunkt ausgehend, dass ja nur ein geringer Teil des Mehrwertes aus der
II. Abteilung nicht absetzbar ist, kann man diesen ja einfach vernichten, oder
verfüttern.[xxvi]
In diesem Sinne wäre dann auch hier eine Brücke geschlagen zu Bucharins
Staatskapitalismus, der sich im Wesentlichen ja krisenfrei darstellt.[xxvii] Diese
Frage, ob nur ein geringer Teil des Mehrwertes nicht realisiert werden kann,
oder aber ob die gesamte akkumulierte Mehrwertmasse in
„nichtkapitalistischen“ Sphären abgesetzt werden muss, ist von
entscheidender Bedeutung. Einerseits erklärt uns das Vorhandensein eines nicht
absetzbaren Restes die Wucht des imperialistischen Vorstoßes und damit natürlich
in der Folge auch das Tempo der kapitalistischen Entwicklung und die
Wahrscheinlichkeit der imperialistischen Kriege. Produktion
um der Produktion Willen? Der
kapitalisierte Teil des Mehrwertes kommt in Gestalt von zuschüssigen
Produktionsmitteln und Lebensmitteln der Arbeiter zur Welt. Beide dienen dazu,
die Produktion in beiden Abteilungen zu steigern. Die Frage, die sich daraus
ergibt, ist: für wen findet diese fortschreitende Steigerung der Produktion
statt? Luxemburg
sieht das Problem folgend: „Die persönliche Konsumption der Kapitalisten fällt
unter den Gesichtspunkt der einfachen Reproduktion. Es fragt sich vielmehr: für
wen produzieren die Kapitalisten, wenn und soweit sie nicht selbst konsumieren,
sondern entsagen, d.h. akkumulieren?“ Die
wachsende Konsumption der Kapitalisten kann, laut Luxemburg, nicht Zweck der
Akkumulation sein. Auch kann ein immer größeres Heer von Arbeitern nicht der
Zweck der Kapitalakkumulation sein. -Wer realisiert also den ständig wachsenden
Mehrwert? Die
Schemata antworten eindeutig und sagen: die Kapitalisten. Und auf die Frage, was
sie mit dem ständig wachsenden Mehrwert tun, antworten die Schemata: sie
gebrauchen ihn um die Produktion zu erweitern. Luxemburg
schließt daraus, dass die Kapitalisten Fanatiker der Produktionserweiterung um
der Produktion willen sind, und so kommt es zum „leeren Luftraum“, in
welchem nicht mehr Kapitalakkumulation, sondern wachsende Produktion von
Produktionsmitteln ohne jeden Zweck stattfindet. In
ihren Ausführungen sind Luxemburg fundamentale Fehler unterlaufen. Die Schemata
geben eine völlig ausreichende Antwort auf die Frage weshalb die Kapitalisten
produzieren. Sie tun es, weil sich die Mehrwertmasse erhöht und weil sich ihr persönlicher Konsum von Jahr zu Jahr erhöht. Die
Behauptung, dass die Kapitalisten Fanatiker der Produktion um der Produktion
willen sind, ist deshalb absurd. Denn wenn wir von dem unabsetzbaren
Konsumptionsrest in Abteilung II absehen, dann produzieren die Kapitalisten aus
demselben Grund, weshalb jeder einzelne Kapitalist produziert. Und
auch die Frage des Erhaltes eines immer größeren Heeres von Arbeitern ist
sinnlos. Natürlich ist sie nicht Zweck der Kapitalakkumulation, sie ist aber
deren Voraussetzung. Alles in allem kann man also sagen, dass die Kapitalisten
akkumulieren um der Akkumulation willen. Zuwiderhandeln wird bekanntlich mit dem
Untergang gestraft. Zusammenfassung
und Ausblick
Der
eine oder andere Leser mag sich fragen, welchen Wert eine Auseinandersetzung mit
dieser Frage hat. Wenn nun die hier dargestellten Thesen richtig sind, so hat
der nicht absetzbare Rest eine zentrale Bedeutung beim Verständnis von
mehrheitlich staatskapitalistischen Ökonomien (z.B. China) und deren inneren
Widersprüche. Weiters bieten die hier dargestellten Thesen eine Erklärungsgrundlage
für die Härte des imperialistischen Vorstoßes (Osteuropa und China). Aber
nicht nur bei den staatskapitalistischen Formationen bieten die hier dargelegten
Thesen eine Erklärungsgrundlage. Für die privatkapitalistischen Staaten
stellte und stellt sich die Frage des Absatzes der „Reste“ ja ebenso. Was in der EU mit diesen Resten passiert sieht man Anhand der
Lebensmittel (Milch, Butter, Fleisch,...) die vernichtet oder totgelagert
werden, weil sie nicht absetzbar sind. Wenn
man nun von den theoretischen Überlegungen zur konkreten Situation übergeht,
bietet sich die Möglichkeit, die ablaufenden Veränderungen und deren
Auswirkungen seit 1989 zu verstehen. Die Schlüsse zu denen man kommen muss,
wenn man auf dieser Grundlage arbeitet sind diametral entgegengesetzt zu jenen
eines Robert Kurz, der von einer Endkrise ausgeht. Man
erkennt, dass der Zusammenbruch der ehemaligen stalinistischen Staaten durch
ihre Absatzmöglichkeiten u.a. einerseits dem Kapital erlaubte die Profitrate zu
steigern und andererseits kann man den längsten Boom der US Geschichte unter
diesem Blickwinkel ebenfalls neu bewerten. Die
Frage der Krisenanfälligkeit des Systems wiederum ist zentral für die Einschätzung
der sich bietenden Potentiale. All
dies ist natürlich im Rahmen dieses Artikels nicht möglich, weshalb eine
Fortsetzung geplant ist. In ihm sollen die Thesen von Kurz und anderen zur
Restauration des Kapitalismus in Osteuropa und zum Kapitalismus im allgemeinen
behandelt und einem Test unterzogen werden.
[i] Mit Revisionismus ist hier eine politische (historische) Strömung gemeint, die hinter errungene Positionen zurückfällt und wesentliche Thesen des Marxismus revidiert. Als Grundlage des Revisionismus diente der durch den Übergang vom Kapitalismus der freien Konkurrenz zum Monopolkapitalismus geschaffene Mehrprofit, der es erlaubte, Teile der Arbeiterklasse für das System zu kaufen. [ii] Eine Ausnahme bildeten nur Julian Marchlewski und Franz Mehring, welche eine positive Rezension an das sozialdemokratische Pressebüro gegeben hatte. [iii] Eduard Bernstein: Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie, Hamburg 1970, S. 99, zitiert nach Martin Jakob, Marxismus Nummer 7 [iv] „Die wichtigste Kontroverse, die in der Geschichte der marxistischen Theorie und der internationalen Arbeiterbewegung im Zusammenhang mit dem zweiten Band des Kapitals entstand, wurde durch Rosa Luxemburgs Kritik der Marxschen Reproduktionsschemata in ihrem Werk Die Akkumulation des Kapitals ausgelöst. In dieser Diskussion wurden alle wichtigen Fragen einbezogen: Marx` Krisentheorie, die historischen Grenzen der kapitalistischen Produktionsweise (die so genannte Zusammenbruchstheorie) und der Ursprung sowie die Funktionen von Kolonialismus, Militarismus und Krieg in der imperialistischen Epoche.“ (E. Mandel: kontroversen ums Kapital, Dietz Berlin, S.174) [v] „Das Problem der Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter ist im Kapitalismus vom Krisenphänomen nicht zu trennen. Selbstverständlich ist, dass erst im Gefolge der erweiterten Produktion die Krise auftritt. Wenn einfache Reproduktion stattfindet - wie es jahrhundertelang in vorkapitalistischen Wirtschaftsordnungen der Fall war, in Ägypten wie in Indien, in China wie in Europa im Mittelalter -, d.h. wenn die Mehrarbeit in die persönliche Konsumption der Herrenklasse aufgeht, ist die Krise, die dem Kapitalismus spezifisch ist, unmöglich.“ Fritz Sternberg: Der Imperialismus, S. 84/85, Verlag Neue Kritik [vi] Wir werden in diesem Text die Luxemburgschen Fragestellungen zu den Schemata, und hier im speziellen die von Marx verwendeten unterschiedlichen Verhältnisse anschauen und versuchen zu zeigen, dass ihre Kritik hier berechtigt war. [vii] Fritz Sternberg, Der Imperialismus, Verlag Neue Kritik, Frankfurt, 1971 [viii] Mit Reproduktion wird die stetige Wiederholung der Prozesse der Produktion gemeint. „Welches immer die gesellschaftliche Form des Produktionsprozesses, er muss kontinuierlich sein oder periodisch stets von neuem dieselben Stadien durchlaufen. Sowenig eine Gesellschaft aufhören kann zu konsumieren, so wenig kann sie aufhören zu produzieren. In einem stetigen Zusammenhang und dem beständigen Fluss seiner Erneuerung betrachtet, ist jeder gesellschaftliche Produktionsprozess daher zugleich Reproduktionsprozess“ (MEW, Bd. 23, S. 591) [ix] Fritz Sternberg: Der Imperialismus, S. 86/87, Verlag Neue Kritik [x] vgl. hierzu Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapital, Bd. 1, S. 86ff, Europäische Verlagsanstalt [xi] ebd., S. 86 [xii] R. Luxemburg: „ Die theoretische Annahme einer lediglich aus Kapitalisten und Arbeitern bestehenden Gesellschaft, die an sich für bestimmte Zwecke der Untersuchung - so im ersten Band des Kapital, bei der Analyse des Einzelkapitals und seiner Ausbeutungspraktiken in der Fabrik - vollkommen berechtigt und am Platze ist, schien mir unangebracht und störend, wo es sich um die Akkumulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals handelt.“ [xiii]
Roman Rosdolsky ebd., S. 88/89 [xiv] Fritz Sternberg: Der Imperialismus, S. 87/88, Verlag Neue Kritik [xv] Eine interessante Überlegung wäre, ob Marx diese Unterscheidung rein auf der Ebene des Gebrauchswertes sah, oder ob mit dieser Unterscheidung nicht auch eine Klassenunterscheidung einhergeht. [xvi]
Marx schreibt hierzu im Kapital folgendes: „Wir haben ebenso gesehen, dass
bei dem Umsatz von Iv gegen entsprechenden Wertbetrag von IIc zwar für IIc
schließlich Ersatz von Ware II durch gleichen Wertbetrag von Ware I
stattfindet, daß also seitens des Gesamtkapitalisten II hier Verkauf der
eignen Ware nachträglich sich ergänzt durch Kauf von Ware I zum selben
Wertbetrag. Dieser Ersatz findet statt; es findet aber nicht statt ein
Austausch seitens der Kapitalisten I und II in diesem Umsatz ihrer
wechselseitigen Waren. IIc verkauft seine Ware an die Arbeiterklasse von I,
diese tritt ihm einseitig als Warenkäufer, es tritt ihr einseitig als
Warenverkäufer gegenüber; mit dem hierdurch gelösten Geld tritt IIc
einseitig als Warenkäufer dem Gesamtkapitalisten I gegenüber, dieser ihm
bis zum Betrag von Iv einseitig als Warenverkäufer. Nur durch diesen
Warenverkauf reproduziert I schließlich sein variables Kapital wieder in
Form von Geldkapital. Tritt das Kapital von I dem von II einseitig als
Warenverkäufer bis zum Betrag von
Iv gegenüber, so seiner Arbeiterklasse gegenüber als Warenkäufer im
Ankauf ihrer Arbeitskraft; und tritt die Arbeiterklasse I dem Kapitalisten
II einseitig als Warenkäufer gegenüber (nämlich als Käufer von
Lebensmitteln), so dem Kapitalisten I einseitig als Warenverkäufer,
nämlich als Verkäufer ihrer Arbeitskraft.“ (MEW,
Bd. 24, S.491) [xvii] Getauscht werden muss also der variable Teil des Kapitals aus Abteilung I sowie die Revenue und der variable Teil des zu akkumulierenden. Das variable Kapital (das sind ja wir) kann sich nicht von Maschinen reproduzieren. Ein Austausch mit der Konsumptionsmittelindustrie leuchtet also ein. Ebenso verhält es sich mit der Revenue der Kapitalisten. [xviii]Und
Marx beschreibt hier: „Im Austausch von I(v+m) mit IIc finden also
verschiedne Fälle statt. Bei der einfachen Reproduktion müssen beide
gleich sein und einander ersetzen, da sonst, wie oben gesehen, die einfache
Reproduktion nicht ohne Störung vor sich gehen kann. Bei
der Akkumulation kommt vor allem die Akkumulationsrate in Betracht. In den
bisherigen Fällen nahmen wir an, dass die Akkumulationsrate in I = 1/2m I
war und ebenfalls, dass sie in den verschiednen Jahren konstant blieb. Wir
ließen nur die Proportion wechseln, nach welcher dies akkumulierte Kapital sich in
variables und konstantes teilt. Dabei ergaben sich drei Fälle: 1.
I(v+m/2) = IIc, welches also kleiner ist als I(v+m). Dies muss es immer
sein, sonst akkumulierte I nicht. 2.
I(v+m/2) ist größer als IIc. In diesem Fall wird der Ersatz dadurch
bewirkt, dass zu IIc ein entsprechender Teil von IIm hinzugefügt wird, so
dass diese Summe = I(v+m/2). Hier ist der Umsatz für II nicht einfache
Reproduktion seines konstanten Kapitals, sondern schon Akkumulation,
Vermehrung desselben um den Teil seines Mehrprodukts, den es austauscht
gegen Produktionsmittel I; diese Vermehrung schließt zugleich ein, dass II
außerdem sein variables Kapital aus seinem eignen Mehrprodukt entsprechend
vergrößert. 3.
I(v+m/2) ist kleiner als IIc. In diesem Fall hat II durch den Umsatz sein
konstantes Kapital nicht vollständig reproduziert, muss also das Defizit
durch Kauf von I ersetzen. Dies ernötigt aber keine weitre Akkumulation von
variablem Kapital II, da sein konstantes Kapital
der Größe nach durch diese Operation erst vollständig reproduziert wird.
Andrerseits hat durch diesen Umsatz der Teil der Kapitalisten von I, der nur
zusätzliches Geldkapital aufhäuft, schon einen Teil dieser Sorte
Akkumulation vollbracht. Die
Voraussetzung der einfachen Reproduktion, dass I(v+m) = IIc sei, ist nicht
nur unverträglich mit der kapitalistischen Produktion, was übrigens nicht
ausschließt, dass im industriellen Zyklus von 10-11 Jahren ein Jahr oft
geringre Gesamtproduktion hat als das vorhergehende, also nicht einmal
einfache Reproduktion stattfindet im Verhältnis zum vorhergehenden Jahr.
Sondern auch, bei dem natürlichen jährlichen Wachstum der Bevölkerung könnte
einfache Reproduktion nur insofern stattfinden, als von den 1500, die den
Gesamtmehrwert repräsentieren, eine entsprechend größre Zahl
unproduktiver Dienstleute mitzehrten. Akkumulation von Kapital, also
wirkliche kapitalistische Produktion, wäre dagegen hierbei unmöglich. Die
Tatsache der kapitalistischen Akkumulation schließt
demnach aus, dass IIc = I(v+m). Dennoch könnte selbst bei kapitalistischer
Akkumulation der Fall eintreten, dass, infolge des Gangs der in der frühern
Reihe von Produktionsperioden vollzognen Akkumulationsprozesse, IIc nicht
nur gleich, sondern selbst größer würde als I(v+m). Dies wäre eine Überproduktion
in II und nur auszugleichen durch einen großen Krach, infolgedessen Kapital
von II auf I sich übertrüge. - Es ändert auch nichts an dem Verhältnis
von I(v+m) zu IIc, wenn ein Teil des konstanten Kapitals von II sich selbst
reproduziert, wie z.B. in der Agrikultur die Anwendung von selbst erzeugtem
Samen. Dieser Teil von IIc kommt mit Bezug auf den Umsatz zwischen I und II
ebensowenig in Betracht, wie Ic dabei in Betracht kommt. Es ändert auch
nichts an
der Sache, wenn ein Teil der Produkte von II seinerseits fähig ist, als
Produktionsmittel in I einzugehen. Sie werden gedeckt durch einen Teil der
von I gelieferten Produktionsmittel, und dieser Teil ist von vornherein auf
beiden Seiten in Abzug zu bringen, wenn wir den Austausch zwischen den
beiden großen Klassen der gesellschaftlichen Produktion, den Produzenten
von Produktionsmitteln und den Produzenten von Konsumtionsmitteln, rein und
ungetrübt untersuchen wollen. Also bei kapitalistischer Produktion kann I(v+m) nicht gleich IIc sein, oder beide können sich nicht im Umsatz gegeneinander decken. Dagegen kann, wenn Im/x der Teil von Im, ist, der als Revenue von den Kapitalisten I ausgegeben wird, I(v + m/x) gleich, größer oder kleiner sein als IIc; I(v + m/x) muss aber immer kleiner sein als II(c+m), und zwar um so viel kleiner als der Teil von IIm, den die Kapitalistenklasse II unter allen Umständen selbst verzehren muss.“(MEW, Bd. 24, S. 525/526) [xix] Fritz Sternberg: Der Imperialismus, S. 94, Verlag Neue Kritik [xx] Ebd., S. 95 [xxi] Ebd., S. 96 [xxii] Ebd., S. 97 [xxiii] Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Kapital, EVA Main - Köln 1974, Band III, S. 589 [xxiv] Fritz Sternberg: Der Imperialismus, S. 100/101, Verlag Neue Kritik [xxv] ebd., S. 101 [xxvi] Mit diesem Verständnis ließen sich in der Folge auch einige Vorgänge der jüngeren ökonomischen Geschichte erklären, auf die aber aufgrund eines methodischen Aufbaus des Artikels erst später eingegangen wird. [xxvii] „Die Volkswirtschaft verwandelt sich in einen einzigen gewaltigen kombinierten Trust, dessen Teilhaber die Finanzgruppen und der Staat sind. Solche Bindungen nennen wir staatskapitalistische Trusts“ N. Bucharin: Imperialismus und Weltwirtschaft, Verlag für Literatur und Politik, Wien/Berlin, 1929, S. 131
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