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Editorial Seit dem Erscheinen der Nummer 1 der grundrisse hat sich viel Positives getan. Die Redaktion hat sich personell vergrößert, neue Kontakte konnten sowohl in Österreich als auch in Deutschland geknüpft werden. In dieser Nummer finden sich nicht nur Beiträge der Redaktionsmitglieder, sondern ebenso Artikel und Buchbesprechungen von Petra Karlhuber, Käthe Knittler, David Mum, Beat Weber und Eli Weber. ...mehr Robert Foltin - Immaterielle Arbeit, Empire, Multitude, neue Begrifflichkeiten in der linken Diskussion. Zu Hardt/Negris “Empire”. Das Buch “Empire” von Michael Hardt und Antonio Negri ist im Jahr 2000 erschienen, geschrieben wurde es in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, zwischen dem Golfkrieg 1991 und der Bombardierung Jugoslawiens 1999. Im Jahr 2001 wurde das Buch zu einem Bestseller (“Empire war ein Schläfer. So heißt im amerikanischen Verlagsjargon ein Buch, das lange in den Regalen liegt – und plötzlich die Bestsellerlisten stürmt.” NZZ 10./11.11. 2001), inzwischen wird dieses Buch nicht nur in der Linken diskutiert, sondern es wird im akademischen Bereich rezipiert und selbst Konservative sehen sich gezwungen, sich damit auseinander zusetzen. ...mehr Beat Weber/Petra Karlhuber - Ursprüngliche Akkumulation im Postfordismus „Ursprüngliche Akkumulation“ nennt Marx den Vorgang der Ansammlung von Kapital, „welche(r) nicht das Resultat der kapitalistischen Produktionsweise ist, sondern ihr Ausgangspunkt“ (MEW 23, 741). Er verweist auf den Prozess der Enteignung von gemeinschaftlich bearbeitetem Grund und Boden – Einhegung von Gemeindeland, Privatisierung der Kirchengüter, Verwandlung von Ackerland in Viehweide -, die vorwiegend im 18. Jahrhundert mittels Überführung von Gemeinschaftsgütern in Privateigentum den Grundstein für die Kapitalakkumulation legten. Ursprüngliche Akkumulation impliziert Enteignung der ProduzentInnen früherer Produktionsweisen und deren Vertreibung, was neben der Schaffung von Privateigentum an Boden für die neuen Besitzer auch eine Masse von ihrer Existenzgrundlagen beraubten Menschen schafft, deren einziges Heil in der freien Lohnarbeit liegt. ...mehr Karl
Reitter Repräsentation und Multitude - ein Bericht Dienstag 19. März 2002. Die SPÖ Ottakring hat zu einer Diskussionsveranstaltung über das Sozialstaatsvolksbegehren in ein bekanntes Wirtshaus im 16. Bezirk eingeladen. Der Gastraum ist ziemlich voll, am Podium VertreterInnen des unabhängigen Personenkomitees und zwar: die Theaterdirektorin Emmy Werner, der Ökonom Stefan Schulmeister und der Präsident des Jugendgerichtshofes Udo Jesionek. Die Vorsitzende der SPÖ Ottakring hofiert die erschienenen Komitee-ProponentInnen und erhofft sich eine anregende Diskussion. ...mehr Marcus
Gassner -Emanzipation als Maßstab für jegliche Organisation Im folgenden Aufsatz sollen kritische Bemerkungen und Thesen zur Organisationsfrage beleuchtet werden. Im speziellen wird auf emanzipatorische Projekte der ArbeiterInnenklasse eingegangen, also die Gewerkschaften, die Sozialdemokratie und der Leninismus. Ziel des Artikels ist es, Überlegungen anzustellen, ob das Scheitern der diversen Projekte nicht in den Organisationsmodellen selbst schon angelegt war bzw. ist. Im Lichte der globalen Protestbewegung erscheint es opportun, solche Überlegungen zu tätigen. ...mehr Martin
Birkner und Käthe Knittler - Ehekrise - zur Geschichte feministischer
Marxkritik Der folgende Text versteht sich als historische Hinleitung zur Thematik der Relation zwischen der (vorwiegend weiblichen) Haus- und Reproduktionsarbeit und der (vorwiegend männlichen) Lohnarbeit in der Marxschen Theorie. In der nächsten Ausgabe der grundrisse wollen wir uns theoretisch mit der (Un)Möglichkeit der Symbiose/Synthese/Integration der beiden “Arbeiten” auseinandersetzen und, wenn möglich, politische Konsequenzen daraus ziehen. ...mehr In der vorhergehenden, ersten Nummer der grundrisse hat Marcus Gassner mit seiner Interpretation der Reproduktionsschemata des II. Bandes des „Kapitals“ die Debatte zum Krisenbegriff eröffnet, die ich nun mit diesem Beitrag ergänzen möchte. Beitrag ist etwas zu viel gesagt, es ist mehr eine Bemerkung, oder wenn man will, eine schriftliche Wortmeldung zu einem Aspekt des Themas Krise. Kurz gesagt, möchte ich einige Zeilen zum „Tendenzieller Fall der Profitrate“ verfassen, die vor allem all jenen, die sich (noch) nicht damit beschäftigt haben, helfen soll, die Diskussion besser zu verstehen. ...mehr
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