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Liebe Leserinnen und Leser, Fertig ist er, der zweite Teil unseres Schwerpunktes zu Geschlechterverhältnissen und gesellschaftlicher Arbeitsteilung. Lisa Haller und Silke Chorus gehen regulationstheoretisch bewaffnet auf die Suche nach einer feministischen Kritik der politischen Ökonomie, die Frauen der Precarias a la deriva aus Madrid stellen sich unter anderem die Frage „Was ist ein Streik?“ und zeichnen ihre methodischen Zugänge ebenso wie die Praxis des Derive, ihre Form der militanten Untersuchung gegenwärtiger Arbeits- und Lebensverhältnisse nach. Der Text von Luzenir Caixeta wiederum ist gleichermaßen Darstellung der und Reflexion über die Aktivitäten der autonomen Linzer Migrantinnenorganisation maiz. Abgerundet wird der Schwerpunkt ganz am Ende des Hefts mit einer Buchbesprechung von Minimol zu „Aufbruch der zweiten Generation“, in dem die Neuzusammensetzung der chinesischen ArbeiterInnenklasse anhand von Wanderarbeiterinnen analysiert wird. Im Anschluss an dieses Editorial findet ihr unseren Call for papers für die nächste Nummer – es geht um Wissenschaftskritik –, ein Interview von Martin Glasenapp mit dem libanesischen Marxisten Fawwas Traboulsi über die jüngsten Aufstände im arabischen Raum und die Perspektiven der Linken sowie Leo Kühbergers operaistisch inspirierte Analyse sowohl der Veränderung der Klassenzusammensetzung als auch der (Schwäche der) Widerstandsbewegung, die sich gegenwärtig in der Steiermark gegen den radikalen Sozialabbau der rosa-schwarzen Landesregierung richtet. Außerhalb des Schwerpunkts setzt sich Peter Birke auf seiner „Reise durchs Immaterielle“ mit Hardt / Negris „Common Wealth“ auseinander; Roland Atzmüller erforscht die Neuzusammensetzung des Arbeitsvermögens im Postfordismus entlang der Achsen von Pädagogisierung, workfare und neuen Managementtechniken. Andreas Exner versucht sich in „Kämpfe um Land“ der Beantwortung der Frage zu nähern, ob Woodstock nicht vielleicht doch in Ägypten liegt und wie wir ohne Auto dort hinkommen. Nein, auch nicht mit dem Flugzeug, soviel sei verraten … Unser Redakteur Robert Foltin nimmt sich abschließend gleich dreier Neuerscheinungen aus dem anarchistischen Spektrum an, zunächst weltweit, dann in den USA und schließlich Hier und Jetzt. Wenngleich auch das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, freuen wir uns natürlich über die Freisprüche in allen Punkten im Prozess gegen 13 TierrechtsaktivistInnen. In diesem Sinne möchten wir noch zum Schluss noch auf ein Anfang Juni in der neuen Edition „kritik & utopie“ im Wiener mandelbaum verlag erscheinendes Buch hinweisen: „§278a – Gemeint sind wir alle!“ Details im Kasten. Ach ja: Die nächsten fünf neuen 2-Jahres-AbonnenInnen dürfen sich bereits jetzt drüber freuen! Einen heißen Sommer wünscht Eure grundrisse-redaktion |
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