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Editorial Nr. 11

Liebe LeserInnen!

Liebe LeserInnen, geschafft! Mehr als vier Monate sind vergangen seit der letzten Ausgabe der grundrisse, nicht jedoch weil wir faul gewesen wären, ganz im Gegenteil: neben einigen Veranstaltungen im Frühjahr bereiteten wir uns schon auf das Sommerseminar in Ungarn vor, und das nicht umsonst, wie sich in Robert Foltins Nachbetrachtung dazu am Ende dieses Editorials zeigen wird.

Für diese Nummer ist es uns gelungen, einen Text von John Holloway zu „ergattern“, der uns dazu animieren will, aufzuhören, den Kapitalismus zu machen. Dazu sollten aber auch die anderen Texte dieser grundrisse ihr Scherflein beitragen: Slave Cubela aus Frankfurt blickt über den europäischen Tellerrand und versucht zu ergründen, ob, und wenn ja, warum, Amerika es besser haben könnte. Karl Reitter kritisiert an der Einführung Michael Heinrichs in die „Kritik der politischen Ökonomie“ das weitgehende Fehlen des Klassenkampfes; Heinrich antwortet auf die kritische Kritik an seiner kritischen Einführung in die Kritik. In Thomas Gehrigs Text werden verschiedene Konzeptionen alternativer Sozialpolitik, allen voran verschiedene Grundsicherungsmodelle in Beziehung zueinander, zum neoliberalen Umbau der Gesellschaft und zur kritischen Perspektive des Autors gesetzt. Weiter unten im Editorial findet sich zu diesem Artikel eine Bemerkung von Karl Reitter.

Franz Naetar berichtet von der habenden 3. Oekonux-Konferenz, die im Mai dieses Jahres in Wien stattfand. Einer kurzen Einführung in die Thematik „freie Software“ folgt der Bericht dieser medial weitgehend vernachlässigten, dafür umso spannenderen Veranstaltung, auf der die gesellschaftspolitischen Konzeptionen und Diskussionen weit über IT-Aspekte hinausreichte. Martin Birkner versucht anhand dreier kurzer politisch-philosophischer Texte sowohl Aspekte einer möglichen Neuerfindung von Politik im Postfordismus aufzuzeigen, als auch die Unmöglichkeit eines absoluten Bruchs mit den historisch gewordenen Voraussetzungen heute. Abgerundet wird das Heft durch eine diesmal längere Fabel des Subcomandante Marcos über Don Durito, diesmal als Pirat. Nicht zuletzt wollen wir euch die Buchbesprechungen ans Herz legen: „Volkssouveränität und Demokratie“ von Jürgen Behre wird ebenso vorgestellt wie das thematisch verwandte, jedoch stilistisch weit davon entfernte „Multitude“, nicht weniger also als der vor wenigen Wochen auf Englisch erschienene Nachfolgeband von Hardt/Negris „Empire“.

Womit wir schon beim grundrisse-Herbstprogramm wären. Dieses ist zwar noch nicht fix, dafür aber desto spannender – hoffen wir zumindest. Ein Termin steht aber dennoch bereits fest, am Freitag, dem 15. Oktober 2004 findet im Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) in der Berggasse 17, 1090 Wien, eine Arbeitstagung mit dem Titel „Staat, Demokratie und Menge“ statt. Neben den oben bereits erwähnten Jürgen Behre („Volkssouveränität und Demokratie“) und Karl Reitter („Der Staatsbegriff in den Marxschen Frühschriften“) wird Alice Pechriggl zur Thematik „Von der Menge zur Polis“ sprechen. Beginn ist um 15 Uhr, nähere Informationen gibt´s unter www.grundrisse.net.

Dort werden sich auch in Kürze „Hard Facts“ zu einem weiteren „Highlight“ des grundrisse-Herbstes wieder finden: Robert Foltin – und mit ihm die grundrisse-Redaktion – wird nämlich im November sein Buch über die Geschichte der sozialen Bewegungen in Österreich „Und wir bewegen uns doch“ präsentieren. Erscheinungstermin ist November dieses Jahres, das rund 400 Seiten starke Buch wird voraussichtlich 18 Euro kosten, ab sofort gibt es aber die Möglichkeit zur Subskription (15 Euro auf das grundrisse-Konto einzahlen und/oder Mail an grundrisse/ at /gmx.net schicken und das Buch trudelt sofort nach Erscheinen samt einer Nummer der grundrisse in euren Postkasten ein). Weiters planen wir (mindestens) größere Veranstaltungen mit Alex Demirovic (Arbeitstitel: „Neue politische Theorien“) und zu „Multitude“ von Hardt und Negri anlässlich der dieser Tage erscheinenden deutschsprachigen Übersetzung. Auch hier gilt: Homepage besuchen zahlt sich aus!

Herzlich danken möchten wir Alice Creischer, die für diese Ausgabe der grundrisse die künstlerische Gestaltung übernommen hat. Zum Abschluss möchten wir noch auf das soeben neu eingeführte Zwei-Jahresabo hinweisen, welches euch einen günstigeren Preis und uns etwas mehr finanziellen Spielraum bescheren soll – also eine klassische und somit eigentlich nicht zu umgehende Win-Win- Situation. Die ersten drei „Zweijahresabo-Neu- BestellerInnen“ dürfen sich darüber hinaus an Robert Foltins Buch als Super-Megaprämie erfreuen. Jetzt aber!

Eure Redaktion

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ISSN 1814-3164 
Key title: Grundrisse (Wien, Online)

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