|
Editorial Nr. 6 Liebe Leserinnen und Leser! Das Projekt grundrisse besteht nicht nur in der Herausgabe dieser Zeitschrift, sondern ebenso in der Organisation kleinerer und größerer Veranstaltungen, die wir gerne nach Möglichkeit auch mit Gruppen und Institutionen außerhalb des Redaktionskreises durchführen. In dieser Hinsicht ist einiges geschehen, vieles ist noch in Planung. Beginnen wir mit einem Rückblick. Sehr erfolgreich verlief die Tagung mit Joachim Hirsch im "Institut für Wissenschaft und Kunst" in Wien. An dieser Stelle wollen wir allen MitarbeiterInnen dieser Institution für ihr Entgegenkommen und ihr Interesse an unseren Projekten herzlich danken. Über hundert Personen beteiligten sich an dieser Tagung, an der neben Joachim Hirsch auch Evi Genetti und Roland Atzmüller zu Fragen der "Staatstheorie im Zeitalter des Empire", so der Titel, ausführlich referierten. Beeindruckend war nicht nur das große Interesse, sondern vor allem die Qualität der Diskussion, die bis zum Schluß spannend und interessant verlief. Wer nicht daran teilnehmen konnte, wird in der nächsten Ausgabe der grundrisse (die Nr. 7 erscheint im September) durch ein ausführliches Interview der grundrisse - Redaktion mit Joachim Hirsch entschädigt, in dem wir einige kritische Fragen an den Autor zahlreicher staatstheoretischer Artikel und Bücher richten. Leider ist sich der Abdruck für diese Nummer nicht mehr ausgegangen. Bereits fix ist die Veranstaltung mit den HerausgeberInnen der Zeitschrift Sozial.Geschichte. Unter dem Titel: "Angelika Ebbinghaus, Marcel van der Linden und Karl Heinz Roth stellen die Zeitschrift Sozial.Geschichte vor.", findet die Präsentation am 10. September 2003 ab 19 Uhr im "Amerlinghaus", Stiftgasse, 1070 Wien, statt. Wer sich ausführlicher über dieses Projekt informieren möchte, sei auf die Webseite www.stiftung-sozialgeschichte.de verwiesen. Einen Tag später, am 11.9. gibt es die Möglichkeit das programmatische Selbstverständnis der HerausgeberInnen in kleinerem Kreise zu diskutieren. Über die Textgrundlage, sowie den genauen Ort werden wir euch über unsere Infoliste per e-mail informieren, die entsprechenden Infos findet ihr rechtzeitig auf unserer Homepage www.grundrisse.net, die über den Sommer in neues, ansprechenderes Layout erhalten wird - versprochen. Um in unseren Mailverteiler zu kommen genügt eine kleine Nachricht an grundrisse/ at /gmx.net. Zeitschrift und Veranstaltungen sind für uns keine Einbahnstraße. Eine Zeitschrift für linke, u.a. am Marxismus und der Kritik der politischen Ökonomie orientierte Theorie und Debatte muss weiterhin, bei allen praktischen Schwierigkeiten, die damit verbunden sein mögen, an einer adäquaten Bezugnahme auf anti-rassistische und feministische Ansätze arbeiten. Der theoretische Horizont linker Auseinandersetzungen ist gegen die stets lauernde Gefahr dogmatischer Verengungen, in der linke Theorie zum eurozentrischen Männerbund werden kann, zu erweitern. Es geht daher um die Erarbeitung theoretischer Ansätze, die fähig sind, auf soziale Bewegungen und theoretische Ansätze einzugehen, die Ansprüche und Bedürfnisse jenseits der vom Marxismus identifizierten Vergesellschaftungsachsen artikulieren. Vermengung? Vielleicht, aber in diesem Wort steckt die Menge, die Multitude, also die Erkenntnis, dass, es nicht per se einen einzelnen privilegierten Punkt der Gesellschaft gibt von dem aus sie in ihrer Gesamtheit erfaßbar und veränderbar wäre. Dies ist Anspruch des Projekts grundrisse, den erfüllt zu haben, wir jedoch nicht beanspruchen wollen (wir wollen jedoch weiter daran arbeiten).Die Auseinandersetzung mit Rassismus/Antirassismus und Kapitalismuskritik soll daher im Herbst - voraussichtlich November - mit der Veranstaltung "Welche Theorie brauch Antirassismus" mit Manuela Bojadzijev, Jost Müller und Vassilis Tsianos fortgesetzt werden. Im diesem Rahmen soll einerseits das Buch von Alex Demirovic und Manuel Bojadzijev, Konjunkturen des Rassismus vorgestellt werden. Andererseits wollen wir mit den genannten Personen in einem Workshop theoretische Grundlagen des Antirassismus und der Rassismuskritik ausführlich diskutieren. Diese Veranstaltung wird von grundrisse, BUM/Open up, Malmoe organisiert und von der Grünen Bildungswerkstatt Wien, AUGE und ÖH-Fakultätsvertetung GEWI unterstützt. Im Gegensatz zu den Terminen mit den HerausgeberInnen der Sozial.Geschichte und dem Symposium "Welche Theorie brauch Anti-rassismus", ist unser drittes Projekt für den Herbst noch in einem vagen Planungsstadium. An sich hat John Holloway bereits sein Interesse bekundet, auch in Wien über sein Buch "Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen" zu diskutieren. Da John Holloway eine Professur am Institudo de Ciencias Sociales y Humanides der Universidad Autónoma de Puebla in Mexiko ausübt, ist seine Reise nach Wien nicht ganz einfach zu organisieren, aber wir denken, daß es klappen wird. Abschließend wollen wir wieder darauf hinweisen, daß Abos für das Projekt grundrisse von entscheidender Bedeutung sind. 18 Euro für vier Nummern sind wirklich nicht die Welt. Also, nicht zögern, nicht vergessen, 18 Euro überweisen. Die Kontonummern findet ihr auf Seite 2. In diesem Sinne wünschen wir euch eine anregende Lektüre! Die grundrisse - Redaktion |
|